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Bundesliga: Stevens, Doll & Co. - das brachten Trainerwechsel wirklich

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Bundesliga: Stevens, Doll & Co. - das brachten Trainerwechsel wirklich

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Das brachten Trainerwechsel wirklich

Frischer Schwung durch neue Trainer? In der aktuellen Bundesliga-Saison klappt das nur bedingt. SPORT1 zeigt, welche Trainerwechsel sich gelohnt haben.
Trainer Huub Stevens verliert in der Pressekonferenz vor dem Derby gegen Dortmund klare Worte über Nabil Bentaleb und den Zustand seines Teams.
Maximilian Schwoch
Maximilian Schwoch

Kurz vor Saisonende hat das Trainerkarussell in der Bundesliga noch einmal richtig Fahrt aufgenommen.

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Nach dem desaströsen 0:6 beim FC Augsburg musste Markus Weinzierl als Trainer des VfB Stuttgart seinen Hut nehmen.

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Augsburg selbst dagegen zog bereits vor einigen Wochen die Reißleine und ersetzte Manuel Baum durch Martin Schmidt. Doch nicht nur Abstiegskandidaten tauschten ihren Trainer im Saisonverlauf bereits aus.

Nicht immer ist ein Trainerwechsel auch von Erfolg gekrönt. Bei einigen Bundesliga-Vereinen verschlimmerte sich die Lage im Anschluss sogar noch. SPORT1 gibt einen Überblick über alle Trainerwechsel der laufenden Bundesliga-Saison und zeigt, welche sich gelohnt haben.

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VfB Stuttgart

Nach überragender Rückrunde unter Tayfun Korkut kehrte zu Saisonbeginn beim VfB Stuttgart rasch Ernüchterung ein. Nach dem frühen Aus im DFB-Pokal und nur einem Sieg aus den ersten sieben Saisonspielen zog Sportvorstand Michael Reschke trotz vorheriger Treueschwüre die Notbremse und trennte sich von Korkut.

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Mit Markus Weinzierl sollte alles besser werden – wurde es aber nicht. Einem Punkteschnitt von 0,71 von Korkut stehen 0,67 erzielte Punkte im Schnitt von Weinzierl gegenüber. Von 24 Bundesliga-Spielen unter Weinzierl konnten die Schwaben lediglich vier gewinnen.

Negativer Höhepunkt war die 0:6-Klatsche beim Abstiegskonkurrenten FC Augsburg – ein Offenbarungseid und das Aus für den ehemaligen Schalke-Trainer. Bis zum Saisonende übernimmt der bisherige U19-Trainer Nico Willig interimsweise.

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Der einzige "positive" Aspekt aus der Weinzierl-Zeit: Er übernahm die Schwaben als Schlusslicht, aktuell steht der Verein auf Platz 16. Allerdings auch nur, weil der 1. FC Nürnberg und Hannover 96 eine noch schlechtere Saison spielen.

Doch auch außerhalb des Platzes rumorte es beim VfB gewaltig. Reschke musste Anfang Februar schließlich selbst gehen, für ihn übernahm Thomas Hitzlsperger. Zudem trat Guido Buchwald Anfang des Jahres als Aufsichtsrat zurück.

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Die Kritik der Fans richtet sich dabei auch immer mehr gegen Präsident Wolfgang Dietrich, den die Anhänger als Hauptschuldigen für die Krise ausmachen. Der erklärte jüngst im kicker übrigens, an seinem Fernziel festhalten zu wollen. In drei Jahren soll der VfB wieder unter den Top sechs der Bundesliga stehen. Doch dazu müsste erst einmal Kontinuität bei den Schwaben einkehren.

FC Augsburg

Vor zwei Wochen zogen die Verantwortlichen beim FC Augsburg die Reißleine: Trainer Manuel Baum musste nach zweieinhalb Jahren gehen. Nach klaren Niederlagen gegen die TSG Hoffenheim und Abstiegskonkurrent 1. FC Nürnberg hatten die Fuggerstädter nur noch vier Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz.

25 Punkte aus 28 Spielen bedeuteten einen Punkteschnitt von 0,89 – zu wenig. Neben Baum musste auch der erst wenige Wochen vorher installierte Co-Trainer Jens Lehmann gehen.

Es übernahm Martin Schmidt – und wie! Einem 3:1-Sieg bei Eintracht Frankfurt folgte eine 6:0-Demontage des direkten Konkurrenten aus Stuttgart. Durch die zwei Siege sind aus vier Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz zehn geworden. Der direkte Abstieg ist auf jeden Fall vermieden, die Relegation praktisch auch.

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Bayer Leverkusen

Heiko Herrlich traf es kurz vor Weihnachten. Trotz eines 3:1-Sieges gegen Hertha BSC wurde er als Trainer bei Bayer Leverkusen entlassen. Platz neun bei einem Punkteschnitt von 1,41 war zu wenig für die Verantwortlichen.

"Bis zuletzt hatten wir die Überzeugung und den Willen, mit ihm als Cheftrainer die Wende zum Guten zu schaffen. Doch leider ist mittlerweile eine Stagnation in der Entwicklung des Teams nicht mehr zu leugnen", begründete Rudi Völler (Geschäftsführer Sport) den Schritt.

Mit Peter Bosz sollte offensiver, temporeicher und begeisternder Fußball wieder Teil der Werkself-DNA werden, wie es der Niederländer auch in seiner Anfangszeit beim BVB zeigen konnte.

Das erste Spiel der Bosz-Ära verlor die Werkself zwar noch, danach folgten fünf Siege in Serie, unter anderem gegen den FC Bayern. Vor allem die Talente um Julian Brandt und Kai Havertz blühten unter Bosz wieder auf. Mitte März gab es eine kleine Delle mit drei Niederlagen in Serie, die vergangenen beiden Spiele konnten aber wieder gewonnen werden. Somit steht Bayer unter Bosz bei einem Punkteschnitt von 1,85 und klopft als Siebter wieder am Tor zu den internationalen Plätzen an.

FC Schalke 04

In der vergangenen Saison überraschte Domenico Tedesco, als er den FC Schalke 04 auf Platz zwei führte. Spielerisch überzeugen konnte Königsblau allerdings nicht. Das änderte sich auch in der aktuellen Spielzeit nicht. Dazu blieben auch die Ergebnisse aus. Die ersten fünf Spiele gingen verloren, von da an rannte Königsblau permanent den eigenen Ansprüchen hinterher.

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Wenigstens in der Champions League erreichte Schalke das Achtelfinale, um dort von Manchester City vom Platz geschossen zu werden. Nach fünf Niederlagen aus sechs Spielen musste Tedesco Anfang März gehen. Aufsichtsrat Huub Stevens übernahm als Interims-Coach und soll die Schalker zum Klassenerhalt führen.

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Doch auch Feuerwehrmann Stevens konnte bisher nicht die erhoffte Wende herbeiführen. Nach sechs Spielen weist er lediglich einen Punkteschnitt von 0,67 auf (Tedesco hatte immerhin 0,92). Tabellarisch sind die Königsblauen um einen Platz gefallen, rangieren aktuell auf Rang fünfzehn. Wenigstens gegen die direkten Konkurrenten Nürnberg und Hannover konnte Schalke punkten und diese auf Abstand halten.

Am vergangenen Wochenende gab es eine 2:5-Klatsche gegen die TSG Hoffenheim. Die Fans haben langsam genug, pfiffen das Team gnadenlos aus. Schon einzige Wochen zuvor kam es zu einer Auseinandersetzung mit Spielern, als einige Ultras ihre den Profis ausgehändigte Kapitänsbinde wieder einforderten.

Neben der mageren Punktausbeute und fußballerischen Qualität sorgten bei Königsblau auch immer wieder Disziplinlosigkeiten einiger Spieler für Aufsehen. Kurz vor seinem Aus suspendierte Tedesco einige Spieler, darunter Mark Uth, der ein Training geschwänzt hatte.

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Auch Huub Stevens griff bereits durch, suspendierte Nabil Bentaleb jetzt bereits schon zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit.

Gebessert hat sich auf Schalke also wenig bis nichts. Spielerisch bietet Schalke weiter absolute Magerkost, Trainer Stevens flüchtet sich regelmäßig in Sarkasmus und Ironie, wirkt ratlos. Ausgerechnet jetzt steht das Derby gegen den BVB an. Ein Sieg gegen den Rivalen könnte bei den Fans einiges wieder gut machen. Zudem wäre er ein großer Schritt Richtung Klassenerhalt.

1. FC Nürnberg

Nach einem ordentlichen Saisonstart ging beim 1.FC Nürnberg gegen Ende der Hinrunde nichts mehr zusammen. Nach 15 sieglosen Spielen in Serie musste Aufstiegstrainer Michael Köllner seinen Hut nehmen.

Da Sportvorstand Andreas Bornemann sich weigerte, Köllner zu entlassen, erwischte es ihn ebenfalls. Für Köllner übernahm Co-Trainer Boris Schommers im Verbund mit Vereinslegende Marek Mintal.  

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Ergebnistechnisch gab es auch unter Schommers bisher nicht die Wende. War Köllners Punkteschnitt bei 0,57, ist der von Schommers bei 0,67. In den vergangenen Spielen war jedoch vor allem spielerisch ein Aufwärtstrend zu beobachten. Fünf Punkte erzielte der Club aus den vergangenen vier Partien, es hätten eigentlich noch mehr sein müssen.

Die Rote Laterne haben die Franken an Hannover weitergereicht. Mit drei Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz ist die Hoffnung im Club zurück. "Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir es schaffen werden, wenn wir so geschlossen auftreten", erklärte Torwart Christian Mathenia gegenüber Nordbayern.de.

Hannover 96

Am wenigsten ausgezahlt hat sich der Trainerwechsel bisher bei Hannover 96. Ende Januar übernahm Thomas Doll für den glücklosen André Breitenreiter, der aus 19 Spielen nur elf Punkte holen konnte (Punkteschnitt 0,58).

Unter Doll verschlimmerte sich die Lage nur noch. Von seinen elf Spielen als Hannover-Trainer konnte er lediglich das Abstiegsduell gegen Nürnberg gewinnen, holte am vergangenen Wochenende gegen Hertha BSC erst seinen vierten Punkt. Dazwischen wurden acht Spiele in Serie verloren (Punkteschnitt 0,36). Sechs Punkte fehlen den Niedersachsen aktuell auf den Relegationsplatz, bei nur noch vier Spielen.

Doll selbst fällt dagegen regelmäßig durch wütende Auftritte am Spielfeldrand auf - und nicht nur dort. Der Trainer scheut auch nicht davor zurück, seine Spieler öffentlich zu kritisieren. Nach einem Testspiel gegen Arminia Bielefeld erklärte er: "Das war beschämend für eine Bundesligamannschaft."

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Auch gegen Schiedsrichter und Journalisten richtete sich Dolls Zorn bereits. Einem Medienvertreter warf er Schadenfreude vor, Schiedsrichter Manuel Gräfe attestierte er Gockelgehabe. 96-Boss Martin Kind sprach der Mannschaft schon vor einigen Wochen die Bundesligatauglichkeit ab.

Dazu kommt der politische Machtkampf innerhalb des Vereins. Manager Horst Heldt musste vor einigen Wochen gehen. Kind selbst kassierte vor wenigen Wochen eine herbe Wahlschlappe, als sich bei der Aufsichtsratswahl alle fünf Kandidaten der vereinsinternen Opposition durchsetzten.

Trotz des drohenden Abstiegs will Kind Doll nicht vor dem Saisonende entlassen. An den Klassenerhalt glaubt er allerdings nicht mehr. Und viele andere im Verein wohl auch nicht.