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Top oder Flop? Bayerns Null-Euro-Transfers

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Der FC Bayern hat seinen ersten Neuzugang für die Saison 2023/24 eingetütet. Konrad Laimer wechselt ablösefrei von Ligakonkurrent RB Leipzig an die Säbener Straße. Doch der Mittelfeldspieler ist nicht der einzige Profi, der sich in diesem Sommer den Münchnern zum Nulltarif anschließt.
Mit Raphael Guerreiro stehen die Bayern kurz vor einem weiteren ablösefreien Transfer. Nach SPORT1-Informationen ist sich der BVB-Star mit dem Rekordmeister einig, Rummenigge und Hainer bestätigten dies. Ein Angebot für einen neuen Vertrag bei Schwarz-Gelb hatte der Portugiese unbeantwortet gelassen.
Schon vor den beiden aktuellen Personalien hatte der FC Bayern in den vergangenen Jahren einige namhafte, aber auch weniger bekannte Spieler ohne Ablöse verpflichtet. SPORT1 zeigt die ablösefreien Transfers der vergangenen 25 Jahre.
Dennis Grassow, Spvgg Unterhaching (1997/1998) - FLOP: Der Innenverteidiger kam aus der 2. Liga zum FC Bayern München. In seiner einzigen Saison beim Rekordmeister brachte er es auf lediglich einen Einsatz im DFB Pokal. Über den 1.FC Köln ging es zurück zur Spielvereinigung. Später folgten noch Engagements in Darmstadt und Regensburg. 2009 beendete Grassow seine Karriere.
Hasan Salihamidzic, Hamburger SV (1998/1999) - TOP: Der ehemalige Sportvorstand der Bayern kam 1998 vom HSV an die Säbener Straße und wurde direkt zum Stammspieler. 234 Bundesligaspiele (31 Tore) bestritt er im Trikot der Roten. Im Jahr 2007 zog er weiter zu Juventus Turin, ehe er seine Karriere 2012 beim VfL Wolfsburg beendete.
Thomas Linke, FC Schalke 04 (1998/1999) - TOP: Der "Eurofighter" war nach seiner Verpflichtung über Jahre hinweg eine tragende Säule in der Münchner Defensive. Im Herbst seiner Karriere zog es ihn nach Österreich zu Red Bull Salzburg. Sein letztes Pflichtspiel bestritt er jedoch für den FC Bayern. 2007/2008 lief er noch eine Spielzeit für die Zweitvertretung in der Regionalliga Süd auf.
Alou Diarra, FC Louhans-Cuiseaux (2000/2001) - FLOP: Der 44-malige französische Nationalspieler wurde als 19-Jähriger aus der zweiten Liga seines Heimatlandes verpflichtet. In zwei Jahren kam er allerdings nur in der zweiten Mannschaft zum Einsatz. Danach zog es ihn zum FC Liverpool und später unter anderem zu Girondins Bordeaux, Olympique Marseille und West Ham United. Bei der WM 2006 wirkte er in zwei Spielen mit, darunter auch im Finale gegen Italien.
Pablo Thiam, VfB Stuttgart (2001/2002) - FLOP. Der defensive Mittelfeldspieler kam nach drei starken Saisons beim VfB nach München. Dort konnte er sich jedoch nicht gegen die Konkurrenz durchsetzen. Nach zwei Jahren und 16 Bundesligaspielen zog es ihn zum VfL Wolfsburg, bei dem er bis zum Karriereende blieb.
Bixente Lizarazu, Olympique Marseille (2004/2005) - TOP: Nur ein halbes Jahr nach seinem Wechsel in die Heimat kehrte "Liza" im Januar 2005 aufgrund der Verletzung von Philipp Lahm zurück. Eineinhalb Jahre später beendete der Außenverteidiger seine Karriere endgültig.
Ali Karimi, Al-Ahli (2005/2006) - FLOP: Wirklich verstanden hatte den Transfer des damaligen Fußballers des Jahres in Asien zum FC Bayern niemand. Nach einer relativ guten ersten Saison (20 Spiele/2 Tore) baute der Iraner im Folgejahr ab und verließ den Klub in Richtung Katar. 2011 holte ihn Felix Magath für die Rückserie zum FC Schalke. Nach nur einem Kurzeinsatz war das Kapitel Bundesliga für Karimi danach endgültig vorbei.
Hamit Altintop, FC Schalke 04 (2007/2008) - FLOP: Als Leistungsträger und Stammspieler aus Gelsenkirchen gekommen, entwickelte sich der Türke mehr und mehr zum reinen Kaderspieler. Wenn er gebraucht wurde, war er da - mehr aber auch nicht. Etwas überraschend kam daher sein Wechsel zu Real Madrid zur Saison 2011/2012. Über Galatasaray ging es anschließend zu Darmstadt 98, wo er seine Karriere beendete.
Tim Borowski, SV Werder Bremen (2008/2009) - FLOP: Nach nur einem Jahr mit 26 Bundesligaspielen (5 Tore) kehrte Borowski bereits zurück nach Bremen. Die Anzahl seiner Einsätze liest sich zwar nicht schlecht, allerdings durfte der ehemalige Nationalspieler nur drei Mal über die vollen 90 Minuten ran und kam nicht über die Rolle des Einwechselspielers hinaus.
Hans Jörg Butt, Benfica Lissabon (2008/2009) - TOP: Als erfahrene Nummer zwei verpflichtet, wurde der gebürtige Oldenburger schon bald zur Stammkraft im Tor des Rekordmeisters und stand unter anderem im Champions League Finale 2010 gegen Inter Mailand auf dem Platz. So empfahl er sich nach der Verletzung von Rene Adler für den Platz des dritten Torhüters im Kader der deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2010. Im Spiel um Platz drei gegen Uruguay bestritt er sein erstes Länderspiel seit sieben Jahren, welches gleichzeitig auch sein letztes sein sollte.
Ivica Olic, Hamburger SV (2009/2010) - TOP: Der Stürmer schlug auf Anhieb ein. Elf Tore in der Bundesliga, dazu sieben Treffer in der Champions League in seiner Premierensaison. Allerdings waren die beiden Folgejahre geprägt von Verletzungen, sodass der Kroate nur noch zu wenigen Einsätzen im Trikot der Bayern kam. Nach zwei starken Spielzeiten beim VfL Wolfsburg ließ er seine Karriere beim Hamburger SV und den Münchner Löwen ausklingen.
Alexander Baumjohann, Borussia Mönchengladbach (2009/2010) - FLOP: Eine starke Saison reichte dem ehemaligen Juniorennationalspieler, um vom großen FC Bayern verpflichtet zu werden. Nach nur drei Spielen in der Hinrunde (insgesamt 91 Minuten) wurde er jedoch zum FC Schalke verliehen und machte in der Folge nie wieder ein Spiel für den Rekordmeister. Durchsetzen konnte er sich anschließend nirgendwo mehr. Zuletzt stand er beim australischen Erstligisten Sydney FC unter Vertrag.
Tom Starke, TSG Hoffenheim (2012/2013) - TOP: Nach der Verpflichtung von Tim Wiese ergriff der Torhüter die Flucht aus Hoffenheim und schloss sich dem Bundesliga-Primus an. In München stand Starke für Konstanz, holte sechs Meisterschaften, drei Pokalsiege und einen Champions-League-Titel und brachte immer Leistung, wenn er gefragt war. Aktuell ist er als Torwart-Trainer im Nachwuchsbereich der Bayern tätig.
Claudio Pizarro, SV Werder Bremen (2012/2013) - TOP: Als erfahrener Backup verpflichtet, konnte "Pizza" auch in seiner zweiten Bayern-Zeit überzeugen. 16 Tore in 50 Liga-Spielen sprechen eine deutliche Sprache für den meist als Einwechselspieler agierenden Peruaner. Seine Karriere beendete der Bundesliga-Rekordtorschütze des SV Werder Bremen in der Hansestadt.
Lukas Raeder, FC Schalke 04 II (2012/2013) - FLOP: Als Perspektivspieler verpflichtet, spielte Raeder meist in der Regionalliga-Mannschaft der Bayern. Immerhin kam er in der Saison 2013/2014 zu zwei Einsätzen in der Bundesliga. Es folgten Stationen in Portugal, England und Bulgarien, bevor der Keeper zum MSV Duisburg wechselte.
Jan Kirchhoff, FSV Mainz 05 (2013/2014) - FLOP: Nur sieben Bundesligaeinsätze in seiner ersten Saison in München waren zu wenig für den Defensiv-Allrounder, sodass er sich in der Folge für ein Jahr nach Schalke ausleihen ließ. Zurück beim FC Bayern bestritt er noch ein Spiel im DFB-Pokal, ehe es nach England zu Sunderland ging. 2021 beendete Kirchhoff seine Karriere beim KFC Uerdingen.
Robert Lewandowski, Borussia Dortmund (2014/2015) - TOP: Der wohl beste ablösefreie Transfer der (Bayern-)Geschichte. Spätestens nach seinen drei Toren im DFB-Pokalfinale 2012 für den BVB gegen die Bayern war klar, dass der Pole eines Tages das Trikot des Rekordmeisters tragen wird. Als Bayern-Profi gewann "Lewa" zweimal die Auszeichnung als Weltfußballer. Bis zu seinem Abgang im vergangenen Sommer zum FC Barcelona erzielte er stolze 344 Tore in 375 Pflichtspielen für die Münchner.
Sebastian Rode, Eintracht Frankfurt (2014/2015) - FLOP: Einst wurde der Mittelfeldspieler als Kandidat für die Nationalmannschaft genannt. Beim FC Bayern konnte er sich in seinen beiden Spielzeiten nicht nachhaltig durchsetzen. Inzwischen steht der 32-Jährige nach einem Intermezzo bei Borussia Dortmund wieder in Frankfurt unter Vertrag, wo er als Kapitän vorangeht.
Sebastian Rudy, TSG Hoffenheim (2017/2018) - FLOP: Zwar absolvierte der defensive Mittelfeldspieler 35 Einsätze für den FC Bayern, doch nach vielen durchwachsenen Leistungen verließ Rudy den Klub nach nur einer Saison schon wieder. Immerhin brachte der Verkauf an den FC Schalke 04 den Münchnern rund 16 Millionen Euro ein.
Leon Goretzka, FC Schalke 04 (2018/2019) - TOP: Trotz der aktuellen Krise: Der gebürtige Bochumer erwies sich nach seinem Wechsel schnell als unverzichtbar in der Bayern-Zentrale. Während Goretzka mit dem Rekordmeister fünf Meisterschaften und einmal die Champions League gewinnen konnte, reifte er in der Nationalmannschaft zum Führungsspieler heran. Neben dem Rasen punktet der Ex-Schalker durch sein soziales und gesellschaftliches Engagement.
Eric Maxim Choupo-Moting, Paris Saint-Germain (2020/2021) - TOP: Der Kameruner kam als Backup für Robert Lewandowski und war stets da, wenn er gebraucht wurde. Gleich in seiner ersten Saison erzielte er neun Tore in 32 Pflichtspielen, davon 13 Startelf-Einsätze. Seit dem Lewandowski-Abgang ist Choupo-Moting praktisch Stammspieler, allerdings wird er immer wieder von verschiedenen Verletzungen ausgebremst.
Tanguy Nianzou, Paris Saint-Germain (2020/2021) - FLOP: Beim FC Bayern unterzeichnete der damals 18-Jährige seinen ersten Profivertrag. Die hohen Erwartungen konnte das begehrte Talent aber nicht erfüllen. Auch aufgrund von Verletzungen spielte er in zwei Jahren nur fünfmal über 90 Minuten. Im vergangenen Sommer wechselte der Franzose zum FC Sevilla. Der Rekordmeister sicherte sich eine Rückkaufoption.
Alexander Nübel, FC Schalke 04 (2020/2021) - FLOP: Nübel sollte langfristig der Nachfolger von Manuel Neuer werden. In der Saison 2020/21 dürfte er den Stammkeeper insgesamt viermal vertreten. Für Nübel offenbar zu wenig Spielpraxis und so wurde er für zwei Jahre zur AS Monaco verliehen. Dort konnte er sich als Stammtorhüter etablieren, zeigte aber gelegentlich Schwächen. Kürzlich verabschiedete Monaco den Schlussmann offiziell. Eine Rückkehr nach München wird es wohl nicht geben, auch wenn Nübel noch bis 2025 unter Vertrag steht.
Sven Ulreich, Hamburger SV (2021/2022): Der Schwabe stand bereits von 2015 bis 2020 als Ersatzkeeper beim FC Bayern unter Vertrag. Nachdem er mit dem Hamburger SV in der Saison 2020/21 den Aufstieg in die Bundesliga verpasste, kehrte er nach München zurück. Da Nübel zu dieser Zeit ausgeliehen wurde, übernahm der ehemalige Stuttgarter erneut die Rolle als Nummer zwei und vertrat Stammkeeper Neuer in insgesamt 16 Spielen. Mit der Verpflichtung von Yann Sommer im Winter bleibt Ulreich in der kommenden Saison wahrscheinlich nur die Rolle des dritten Torhüters.
Omar Richards, FC Reading (2021/2022) - FLOP: Unter großen Erwartungen der Bayern-Verantwortlichen wechselte Richards im Sommer 2021 vom englischen Zweitligisten FC Reading nach München. Doch nur ein Jahr später war das Kapitel FC Bayern für den Außenverteidiger schon wieder beendet. Für den Rekordmeister war der frühere englische U21-Nationalspieler nicht über 17 Pflichtspiele - elf davon als Einwechselspieler - hinausgekommen. Nach einer schwerwiegenden Verletzung absolvierte der zu Nottingham Forest gewechselte Profi noch kein Spiel für seinen aktuellen Klub.
Noussair Mazraoui, Ajax Amsterdam (2022/2023) - TOP: Nach anfänglichen Anpassungsproblemen kam der Außenverteidiger zu regelmäßigen Einsätzen im Bayern-Trikot. Bei der Winter-WM in Katar erreichte er dann sensationell mit Marokko das Halbfinale. Im Anschluss erlitt Mazraoui einen schweren Rückschlag: Eine Herzbeutelentzündung kostete ihn zum Start ins neue Jahr rund zwei Monate. Als der Marokkaner Anfang März endlich wieder einsatzbereit war, wurde er nur noch sporadisch eingesetzt, was bei ihm Unmut auslöste. Letztendlich ermöglichten Ausfälle im Saisonendspurt eine Rückkehr von Mazraoui in die Bayern-Startelf.
Daley Blind, Ajax Amsterdam (2022/2023) - FLOP: Der Transfer sorgte bei vielen Fans für Stirnrunzeln: Im Januar schloss sich der 33-Jährige den Münchnern an, nachdem er zuvor seinen Vertrag bei Ajax Amsterdam aufgelöst hatte. Bei den Bayern absolvierte er aber nur 157 Pflichtspielminuten. So muss der Niederländer Berichten zufolge bereits am Saisonende erneut seine Koffer packen: Sein Vertrag läuft aus und wird wohl nicht verlängert.
Top oder Flop? Bayerns Null-Euro-Transfers
Der FC Bayern hat seinen ersten Neuzugang für die Saison 2023/24 eingetütet. Konrad Laimer wechselt ablösefrei von Ligakonkurrent RB Leipzig an die Säbener Straße. Doch der Mittelfeldspieler ist nicht der einzige Profi, der sich in diesem Sommer den Münchnern zum Nulltarif anschließt.
@IMAGO/Sven Simon