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Aus der Not geboren - BVB bastelt weiter an Borussia Deutschland

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Aus der Not geboren - BVB bastelt weiter an Borussia Deutschland

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BVB Deutschland: Das ist kein Zufall

Felix Nmecha ist der zehnte deutsche Nationalspieler bei Borussia Dortmund - das ist Bundesliga-Spitze, selbst der FC Bayern hat nur sieben DFB-Stars. Was erst einmal toll klingt, ist von langer Hand geplant - und auch ein wenig aus der Not geboren.
Nach eindeutig queerfeindlichen Äußerungen von Felix Nmecha gilt sein Transfer zum BVB als kontroversester der Vereinsgeschichte. In einem klärenden Gespräch mit den Dortmunder Bossen wurde zwar versucht die Wogen zu glätten. Aber Nmechas Statements wirken nach.
Bjarne Lassen
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Felix Nmecha ist der zehnte deutsche Nationalspieler bei Borussia Dortmund. Zählt man Nico Schulz dazu, der aktuell einen neuen Klub sucht, sind es sogar elf Nationalspieler.

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Außerdem bei Borussia Deutschland: Der deutsche U21-Europameister Salih Özcan (spielt mittlerweile für die Türkei um Coach Stefan Kuntz), Deutschlands U20-Nationaltorhüter Silas Ostrzinski und Ole Pohlmann, 22, der von der U15- bis zur U18 alle Jugend-Nationalmannschaften durchlief.

Macht in der Summe 14(!) Dortmunder mit DFB-Länderspielen im Lebenslauf. Der Bundestrainer könnte komfortabel im altbewährtem 4-2-3-1 eine schlagkräftige Nationalelf aufstellen, die exklusiv aus Dortmund-Spielern besteht: Ostrzinski - Wolf, Hummels, Schlotterbeck, Süle - Can, F. Nmecha - Adeyemi, Reus, Brandt -Moukoko.

Diese Deutschland-Elf aus Dortmundern kann sich sehen lassen
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Dortmunds wachsender DFB-Block ist jedoch kein Zufall. Schon im vergangenen Sommer kaufte der BVB mit Karim Adeyemi und Nico Schlotterbeck zwei junge Nationalspieler dazu. Diese Kaufstrategie ist von langer Hand geplant - und auch ein wenig aus der Not geboren.

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Denn während der BVB mit großem Erfolg Europas talentierteste Teenies an die Ruhr holt, sie ausbildet und für achtstellige Summen vertickt, bedient sich der BVB bei den made in Germany-Spielern eher im zweiten und dritten Regal. Das hat natürlich auch mit den recht moderaten Ablösen zutun.

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Zur Weltmeisterschaft in Katar durften mit Nico Schlotterbeck, Niklas Süle, Julian Brandt, Karim Adeyemi und Youssoufa Moukoko zwar fünf Schwarz-Gelbe mitfahren. Damit stellten sie hinter den sieben Bayern-Spielern sogar den größten Klub-Block beim DFB.

Doch über die Touristen-Rolle kamen die fünf Dortmunder Jungspunde in Katar nicht hinaus. Mit Ausnahme des Ex-Münchners Süle. Dieser spielte in jeder Partie über 90 Minuten, kam samt Nachspielzeit auf starke 288 WM-Minuten.

Die anderen vier Dortmunder unterboten Süles Einsatzzeit im DFB-Dress dagegen deutlich: Schlotterbeck kam in drei Gruppenspielen immerhin noch auf insgesamt 108 Minuten. Moukoko durfte die letzten neun Minuten gegen Japan mit untergehen. Brandt und Adeyemi blieben komplett außen vor.

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In Summe kamen die fünf Dortmunder in Katar auf 405 Spielminuten, die Bayern auf mehr als das Vierfache (1.655 Minuten).

Zugegeben: Der Vorwurf, Hansi Flick bevorzuge seine ehemaligen Bayern-Schützlinge, liegt nahe. Neuen Zündstoff lieferte der Bundestrainer vor kurzem selbst, als er trotz Süles starker Rückrunde auf eine Nominierung der BVB-Kante verzichtete und diesen stattdessen scharf kritisierte.

Doch nicht nur die Bayern sind Dortmunds Deutschen bei Flick enteilt. Etwa ein halbes Dutzend Nationalspieler, die nie beim BVB oder FCB kickten, haben Dortmunds DFB-Stars den Rang abgelaufen.

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Antonio Rüdiger (Real Madrid) ist hinten gesetzt. Die Wirbelwinde Florian Wirtz (Leverkusen) und Kai Havertz (Arsenal) haben einen höheren Stellenwert als Brandt und Nmecha. Zudem schenkt Flick Jonas Hofmann und Kevin Schade öfter das Vertrauen als Adeyemi. Sogar der Neuling Malick Thiaw (21) verdrängte Dortmunds Schlotterbeck zuletzt auf die Bank.

Ein Blick auf Deutschlands Topstars zeigt: Die erste Garde der Nationalelf stellt der BVB nicht.

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Schon beim WM-Triumph 2014 spielten die Dortmunder Erik Durm, Roman Weidenfeller und Kevin Großkreutz unter Joachim Löw keine große Rolle. Einzig Mats Hummels trug in Brasilien zum größten DFB-Triumph der vergangenen 40 Jahre bei.

Warum also bemühen sich Dortmunds Verantwortliche um Hans-Joachim Watzke, Sebastian Kehl, Edin Terzic und Star-Berater Matthias Sammer Jahr für Jahr um deutsche Zugänge? Vermutlich auch deshalb, weil sich Dortmund von deutschen Spielern mehr Treue erhofft.

Denn während der BVB für heimische Talente wie Schlotterbeck und Nmecha weiter als Topadresse gilt, sehen Ausländer wie Erling Haaland, Jadon Sancho oder Jude Bellingham das Westfalenstadion wohl eher als atmosphärischen Zwischenstopp auf dem Weg nach ganz oben.