Im Februar 2022 tätigte LeBron James eine Aussage, die es durchaus in sich hatte.

„Ich werde meine letzte Saison zusammen mit meinem Sohn spielen“, sagte LeBron James, Superstar der Los Angeles Lakers, The Athletic - und kündigte an: „Wo auch immer Bronny ist, dort werde ich sein. Da geht es nicht ums Geld.“

Er betonte: „Ich würde alles tun, um ein Jahr lang mit meinem Sohn zu spielen.“ Es war als Botschaft an die NBA zu verstehen: Wenn ihr mich wollt, dann holt Bronny.

Bronny erleidet Herzstillstand: Ist LeBrons Traum geplatzt?

Das Vorhaben des NBA-Superstars und die Hoffnung vieler Franchises auf den Hauptgewinn eines Vater-Sohn-Gespanns könnte aufgrund einer schockierenden Nachricht aber womöglich ins Wanken geraten.

So stellten einige Medien, unter anderen die spanische Zeitung Marca oder US-Portale wie Inside Hook, die Frage: „Ist LeBrons Traum geplatzt?“

Denn LeBron Raymone James Jr. (18), Bronny genannt, hat am Montag im Training seines College-Basketballteams der University of Southern California einen Herzstillstand erlitten.

Bronnys Zustand stabil

Der ältere der zwei Söhne befindet sich laut einem Statement der Familie zum Glück in einem stabilen Zustand.

„Das medizinische Personal war in der Lage, Bronny zu behandeln und ihn in ein Krankenhaus zu bringen“, heißt es: „Sein Zustand ist jetzt stabil und er liegt nicht mehr auf der Intensivstation.“

Bronnys Eltern LeBron und Savannah „möchten dem medizinischen und sportlichen Personal der USC öffentlich ihren tiefsten Dank und ihre Wertschätzung für ihre unglaubliche Arbeit und ihr Engagement für die Sicherheit ihrer Athleten aussprechen“.

LeBron-Ansage zu Bronny

Bronny hatte im Mai seine College-Entscheidung für die USC Trojans verkündet, zuvor hatte er auf der Highschool für Aufsehen gesorgt.

Wie viel LeBron von Bronny hält, hatte er im März noch einmal deutlich gemacht: „Mann, Bronny ist definitiv besser als einige dieser Typen, die ich heute im League Pass gesehen habe.“

Zu diesem Zeitpunkt hatte der 38-Jährige wegen einer Verletzung Zeit, sich mehrere Partien am Bildschirm anzuschauen - und zeigte sich von einigen NBA-Spielern nicht sonderlich angetan, sein Sohn habe mehr drauf.

Auch die Beobachtung seiner Basketball spielenden Kinder habe ihn zum Weitermachen ermutigt: „Wenn ich diese Kinder sehe, weiß ich sofort wieder, warum ich spiele. Diese Kinder bringen mich dahin zurück, wo ich sein muss, nämlich zur reinen Liebe zu diesem schönen Spiel.“

Arzt macht Hoffnung bei Bronny James

Im Sommer 2024 wird Bronny dann für den NBA-Draft zugelassen. Laut Experten könnte der 18-Jährige gar als eines der ersten zehn Talente ausgewählt werden - wenn die Gesundheit es zulässt.

Dr. Sameer Amin, ein Kardiologe und leitender medizinischer Angestellter bei L.A. Care Health Plan, wertet es bei der Associated Press als „wirklich positives Zeichen“, dass Bronny die Intensivstation bereits verlassen hat.

Es sei zwar noch zu früh, um darüber zu spekulieren, ob oder wann Bronny auf das Basketball-Feld zurückkehren könne.

Doch Amin erklärt grundsätzlich, dass die Chancen auf eine positive Zukunft gut stehen, wenn der Herzstillstand „aufgrund eines ungewöhnlichen Schlags auf die Brust geschieht, weil es ein seltenes und ungewöhnliches Ereignis“ ist - wie im Fall von NFL-Star Damar Hamlin im Januar.

Beispielsweise bei einem genetischen Problem könne es „etwas schwieriger sein, jemanden wieder auf das Spielfeld zu bringen“, meinte Amin.

Auch Bronny-Teamkollege erlitt Herzstillstand

Neben Hamlin, der grünes Licht für eine NFL-Rückkehr erhalten und inzwischen bereits an Trainings der Buffalo Bills teilgenommen hat, ist ein Teamkollege von Bronny James ein weiterer möglicher Mutmacher.

Vor einem Jahr hatte USC-Freshman Vincent Iwuchukwu ebenfalls einen Kollaps im Training erlitten und musste von Trainern durch einen automatisierten externen Defibrillator wiederbelebt werden. Anschließend wurde Iwuchukwu laut Los Angeles Times ein sogenannter implantierbarer Kardioverter-Defibrillator in der Brust eingesetzt.

In der zweiten Hälfte der Saison, ein halbes Jahr nach seinem Herzstillstand, stand Iwuchukwu wieder auf dem Feld - und startet nun mit Ambitionen in sein zweites Jahr an der University of Southern California.

„Die Ziele ändern sich nicht“, sagte Iwuchukwu im Februar. „Der Weg zu den Zielen mag sich ändern, aber die Ziele ändern sich für mich nicht. Ich wollte immer ein NBA-Spieler sein. Darauf habe ich hingearbeitet ... Der Weg zu diesem Ziel hat sich ein wenig verschoben, aber das Ziel hat sich für mich nicht geändert.“

Auch LeBron und sein Sohn werden den Lebenstraum womöglich nicht so schnell aufgeben. Im Vordergrund steht aber allemal die Gesundheit.