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NBA: Houston Rockets mit Westbrook, Harden im Kadercheck

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Mit dem Duo Chris Paul (hinten) und James Harden starteten die Houston Rockets in der vergangenen Saison einen erneuten Anlauf auf den NBA-Thron. Doch wieder einmal erwiesen sich die Golden State Warriors als zu stark, obwohl die Chancen durchaus da waren
Im Vergleich zum Vorjahres-Duell wirkte Paul dieses Mal mit. Bei Golden State verletzte sich Kevin Durant im fünften Spiel an der Wade und verpasste die sechste Partie komplett. Trotzdem behielten die Dubs die Oberhand
Deswegen gehen die Rockets in diesem Sommer volles Risiko. Russell Westbrook wurde per Mega-Trade von den Oklahoma City Thunder nach Texas gelotst und ist dort wieder mit Harden vereint. Im Gegenzug gab man Paul ab
Nun soll der nächste Angriff auf den NBA-Thron folgen. Klappt das? SPORT1 macht den Kader-Check
STARTING FIVE - RUSSELL WESTBROOK: Er soll zum Erfolgsgaranten für die Texaner werden und ist im Vergleich zu Vorgänger Paul auch noch vier Jahre jünger. Seine Athletik und sein Zug zum Korb sind in der NBA "State of the Art", er kann einzelne Spiele dominieren. Allerdings ist Westbrook kein guter Shooter
Über seine bisherigen elf Jahre in der NBA traf er den Dreier nur mit 30,8 Prozent und wirkt auch so manches Mal etwas überdreht in der Offense. Dennoch zählt er zu den Top-3-Aufbauspielern der Liga
Wie klappt das Zusammenspiel mit Harden im Backcourt? Es gibt schließlich nur einen Ball, abseits des Balles ist Westbrook nur schwer einsetzbar. Auch wenn sich das Duo schon aus gemeinsamen Zeiten bei OKC kennt - bei den zwei Alphatieren besteht Explosionsgefahr
JAMES HARDEN: Bis zu Westbrooks Ankunft war der MVP trotz Paul oftmals der Alleinunterhalter in der Rockets-Offense. Mit der Wiedervereinigung - das Duo spielte 2009 bis 2012 gemeinsam für die Thunder - wird auch Last von den Schultern des MVP's von 2018 genommen
Allerdings könnte Hardens offensiver Output leiden. Können die Rockets das Feld breit genug machen, um ihrem Meister der Isolation genügend Freiräume zu verschaffen? Dennoch: Die beiden All-Stars bilden auf dem Papier einen der besten Backcourts aller Zeiten
ERIC GORDON: In der abgelaufenen Saison hat Gordon zumeist als Starter agiert und 16,2 Punkte pro Partie beigesteuert. Mit der Ankunft von Westbrook könnte seine Minutenzahl nun jedoch etwas schrumpfen
Allerdings sind die Rockets auf dem Flügel dünn besetzt, aus dem Flirt mit Jimmy Butler wurde nichts. Gordons Offensivkraft (3,2 Dreier bei einer 36-prozentigen Quote) ist elementar. Eventuell wird er auch als Sechster Mann eingesetzt
P.J. TUCKER: Der ehemalige Bamberger ist eine Allzweckwaffe und wichtigster Verteidiger für Houston, der in der Offensive nur selten in Erscheinung tritt (7,3 Punkte). Abend für Abend kann sich Tucker um den besten Spieler des Gegners kümmern
In der kommenden Saison gilt es für den 34-Jährigen, offensiv die Freiräume, die durch die Präsenz von Harden und Westbrook entstehen, zu nutzen. Seine Dreierquoten aus der Vorsaison (37,7 Prozent) und den Playoffs (45,6 Prozent!) machen Mut
CLINT CAPELA: Hinter Harden hat der Schweizer in der vergangenen Saison mit 16,6 Punkten die zweitgrößte Scoring-Last getragen. Trotz seiner starken Leistungen galt der 25-Jährige wegen seines Trade-Werts als möglicher Tausch-Kandidat bei den Rockets, um einen Superstar nach Houston zu locken. Nun fand man aber einen anderen Weg, und Capela bleibt
Capela wird von Passfähigkeiten von Harden und Westbrook (und der Aufmerksamkeit, die diese auf sich ziehen) profitieren und auf Durchstecker und Lob-Anspiele lauern. Seine Reboundstärke (12,7 Boards) ist ein wichtiges Pfund, defensiv ist er als Anker gefordert (1,5 Blocks)
BANK - AUSTIN RIVERS: Der Sohn von Clippers-Coach Doc Rivers hat einen neuen Vertrag unterschrieben. In der abgelaufenen Saison kam er von den Wizards nach Texas und bestritt dort 47 Spiele (8,7 Punkte und 2,3 Assists). Er muss Harden und Westbrook wichtige Verschnaufpausen verschaffen
GERALD GREEN: Der Swingman zählt mit seinen 33 Jahren zu den Routiniers bei den Rockets. Er versucht mit sechs Versuchen pro Partie sein Glück vor allem von der Dreierlinie. Im Verlauf der Jahre ist seine Trefferquote von dort jedoch immer weiter gesunken. Läuft er aber heiß, hilft er den Rockets enorm
DANUEL HOUSE JR.: Der 26-Jährige hat in seiner dritten NBA-Saison in 39 Spielen durchschnittlich 9,4 Punkte, 3,6 Rebounds und einen Assist beigesteuert. Stand er auf dem Feld, verbesserte sich die Rockets-Offense deutlich, außerdem trafen die Gegner ihre Würfe schlechter. Steigert sich der Small Forward weiter, wäre er ein Kandidat für die Starting Five
GARY CLARK: Der Forward ist eine weitere Option für den Flügel, der bislang allerdings nur 51 NBA-Spiele absolviert hat und sich aktuell in der Summer League empfehlen will. Wenn er verteidigt, reboundet und seine offenen Würfe trifft, kann Clark den Sprung in die Rotation schaffen
ISAIAH HARTENSTEIN: Der Finals-MVP der G-League hat sich zuletzt in der Summer League am rechten Knöchel verletzt. Ein kleiner Dämpfer für den Deutschen, der mit Tyson Chandler einen weiteren Center vor die Nase gesetzt bekommen hat. Regelmäßige Minuten hat sich Hartenstein aber inzwischen verdient
In der NBA hat er seit 2018 insgesamt 221 Minuten Spielzeit gesammelt und dabei knapp zwei Punkte, 1,7 Rebounds und 0,5 Assists beigesteuert. In der kommenden Saison möchte er nun den nächsten Schritt zu einem vollwertigen Kader-Mitglied machen, verzichtet deshalb sogar auf die WM
TYSON CHANDLER: Der 36-Jährige, der 2011 mit den Dallas Mavericks Meister wurde und einmal den Titel des besten Defensivspielers der Liga eingeheimst hat, ist die neueste Verpflichtung der Rockets. Er streitet sich mit Hartenstein um die Minuten hinter Capela. Mit seiner Routine könnte er aber vor allem für die Teamchemie ein wichtiger Faktor werden
Daneben hat Houston noch SHAMORIE PONDS (Bild), CHRIS CLEMONS, MICHAEL FRAZIER, WILLIAM MC DOWELL WHITE und CHRIS CHIOZZA als Alternativen für die Guard-Positionen, doch diese Spieler werden wohl hauptsächlich in der G-League spielen. Daher braucht Houston noch dringend eine Verstärkung auf dem Flügel
TRAINER - MIKE D'ANTONI: Nach dem erneuten Aus gegen die Warriors gab es Gerüchte, dass D'Antonis Job in Gefahr sei. Aber die Rockets hielten am Coach und seinem dreierlastigen Spielsystem fest
Mit dem Trade von Westbrook steht auch D'Antoni unter Druck, denn er muss es schaffen, die zwei balldominanten Stars gemeinsam zum Funktionieren zu bringen. Sollte es Probleme geben, könnte D'Antonis Stuhl wackeln
FAZIT: Neben James/Davis und George/Leonard hat sich in Houston im Sommer ein weiteres Top-Duo gebildet, das auf dem Papier Spektakel und Qualität verspricht. Allerdings bleiben Fragezeichen: Beide sind (ball)dominante Spieler. Wer von beiden kann sich ein wenig zurücknehmen?
Außerdem ist die Tiefe - vor allem auf den Forward-Positionen - ein großes Problem. Verletzungen dürfen keine passieren, denn adäquater Ersatz steht nicht zur Verfügung. Die Teams im Westen haben enorm aufgeladen - Westbrook und Harden müssen zusammen erstklassig funktionieren, damit eine Titelchance entsteht
NBA: Houston Rockets mit Westbrook, Harden im Kadercheck
Mit dem Duo Chris Paul (hinten) und James Harden starteten die Houston Rockets in der vergangenen Saison einen erneuten Anlauf auf den NBA-Thron. Doch wieder einmal erwiesen sich die Golden State Warriors als zu stark, obwohl die Chancen durchaus da waren
@Getty Images
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