Home>Fußball>Weltmeisterschaft 2022 Katar>

WM 2022: Das große DFB-Zeugnis - es hagelt Fünfen!

Weltmeisterschaft 2022 Katar>

WM 2022: Das große DFB-Zeugnis - es hagelt Fünfen!

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

DFB-Zeugnis: Es hagelt Fünfen!

Die WM 2022 war aus deutscher Sicht ganz klar eine WM zum Vergessen. Viele Akteure enttäuschten auf ganzer Linie, ein paar Lichtblicke gab es allerdings auch. SPORT1 stellt dem DFB-Team ein Abschlusszeugnis aus.
Das frühe Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft lässt Stefan Effenberg wüten. Der Ex-Nationalspieler redet sich in Rage.
khau
khau
pberger
pberger
von Kerry Hau, Patrick Berger

MANUEL NEUER (270 Spielminuten): Gegen Japan und Spanien jeweils mit einem Super-Reflex, leistete sich der Kapitän im letzten Spiel gegen Costa Rica einen bösen Patzer. Insgesamt hinterließ Neuer einen weniger sicheren Eindruck als bei vorherigen Turnieren. Der 36-Jährige ist nicht mehr unantastbar - auch, was seine Rolle als Kapitän betrifft. Denn Neuer schob die politische Debatte vor dem Japan-Spiel mit an, obwohl einige Mitspieler eigentlich keine Lust auf die Mund-zu-Geste hatten und sich lieber auf das Sportliche konzentrieren wollten. SPORT1-Note: 4 (DATEN: WM-Spielplan 2022)

{ "placeholderType": "MREC" }

DAVID RAUM (244 Spielminuten): Bekam den Vorzug vor Christian Günter. Offensiv zwar mit vielversprechenden Ansätzen, defensiv dafür aber mitunter katastrophal. Hansi Flick prangerte nach dem Ausscheiden nicht ohne Grund die mangelnde Spieler-Ausbildung an - insbesondere auf den Außenverteidiger-Positionen. SPORT1-Note: 5

ANTONIO RÜDIGER (270 Spielminuten): Deutschlands Abwehrboss unterstrich seine Rolle vor allem in den Interviews nach dem Spiel, wo er jeweils mit sehr deutlichen Worten („Das ist lachhaft!“) auffiel. Machte ansonsten vor allem mit einer arroganten Abwehr-Aktion gegen Japan und einer sehr schwachen Leistung gegen Costa Rica auf sich aufmerksam. Zumindest im Duell mit Spanien stark. SPORT1-Note: 4

Trotz eines 4:2-Siegs gegen Costa Rica scheidet das DFB-Team schon in der Vorrunde aus. Abwehrchef Antonio Rüdiger fehlen anschließend die Worte.
03:41
Antonio Rüdiger nach WM-Aus trotz 4:2 gegen Costa Rica maßlos enttäuscht

NIKLAS SÜLE (270 Spielminuten): Der BVB-Star war nicht der erhoffte Rückhalt. Er wackelte gehörig. Gegen Japan wurde er als Rechtsverteidiger aufgestellt und pennte vor dem entscheidenden 1:2, als er das Abseits aufhob. Ein fataler Fehler, der rückblickend das Gruppen-Aus brachte. In den anderen Partien durfte er im Innenblock neben Rüdiger ran und enttäuschte. So wie die gesamte Abwehr. SPORT1-Note: 5

{ "placeholderType": "MREC" }

NICO SCHLOTTERBECK (93 Spielminuten): Hätte der Nachwuchs-Star in der Abwehr bei dieser WM werden können. Nach seiner schwachen Leistung gegen Japan ging dieser Plan aber nach hinten los. Beim entscheidenden 1:2-Gegentreffer unterschätzte der BVB-Profi den langen Flugball und leistete dann nur Geleitschutz gegen Asano. Flog danach aus der Startelf und durfte nur noch drei Minuten beim 1:1 gegen Spanien auflaufen. Ein bitteres WM-Debüt für den 22-Jährigen, in dem so viel Potenzial schlummert! SPORT1-Note: 5

Lesen Sie auch

MATTHIAS GINTER (eine Spielminute): Flick schenkte ihm noch eine Minute gegen Costa Rica, als das deutsche Aus schon besiegelt war. So entging er dem traurigen Negativ-Rekord, bei drei Weltmeisterschaften komplett ohne Einsatz zu bleiben. Dürfte allerdings nur ein kleiner Trost für den Freiburger gewesen sein. Keine SPORT1-Note

LUKAS KLOSTERMANN (65 Spielminuten): Sprang in letzter Sekunde auf den WM-Zug auf. Gegen Spanien durfte er 20 Minuten ran. Gegen Costa Rica kam er zur Pause, nachdem Joshua Kimmich vorher hinten rechts aushelfen musste. Hansi Flicks Begründung für die Umstellung („Joshua ist einfach komplett, was seine Technik betrifft, und hat sehr gute Lösungen - gerade für die Offensive“) spricht Bände. SPORT1-Note: 4

{ "placeholderType": "MREC" }

THILO KEHRER (70 Spielminuten): Hätte nach starken Leistungen und einem Stammplatz bei West Ham United eigentlich mit viel Selbstvertrauen zum DFB kommen müssen, enttäuschte aber auf ganzer Linie. Defensiv zu anfällig, offensiv viel zu harmlos. Hier muss aus DFB-Sicht bis spätestens zur Heim-EM 2024 dringend eine andere Lösung her. SPORT1-Note: 5

Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann spricht nach der blamablen WM von Deutschland von einer "Katastrophe" und zieht ein ernüchterndes Fazit.
02:20
WM Doppelpass: Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann zieht ernüchterndes DFB-Fazit

JOSHUA KIMMICH (270 Spielminuten): Kimmich war zwar gewohnt ballsicher und bei der Entstehung des Elfmeters für das DFB-Team gegen Japan entscheidend beteiligt, allerdings auch mitverantwortlich dafür, dass dem Mittelfeld in vielen Situationen jegliche Balance abging. Bitter für ihn, dass Flick ihn in der ersten Halbzeit gegen Costa Rica auch noch als Rechtsverteidiger brachte. Kein Wunder, dass Kimmich nach dem Aus vom „schwierigsten Moment“ seiner Karriere sprach. SPORT1-Note: 4

LEON GORETZKA (158 Spielminuten): Neben Neuer der einzige Spieler, der sich vor dem Japan-Spiel für eine Geste gegen die FIFA aussprach. Bitter für Goretzka, dass Flick ihn dann zunächst für Ilkay Gündogan auf der Bank ließ. Mit Wut im Bauch eingewechselt, enttäuschte der Bayern-Star zu allem Überfluss auch noch. Gegen Spanien machte er es deutlich besser, trug mit seiner körperlichen Präsenz zu einer gelungenen Teamleistung bei. Im Duell mit Costa Rica war zur Pause Schluss - aus gesundheitlichen Gründen, denn Goretzka beendete das auch für ihn völlig verkorkste Turnier angeschlagen. SPORT1-Note: 4

SPORT1 Chefreporter Patrick Berger enthüllt live im WM Doppelpass, dass es wegen der One-Love-Binde zum Knall beim DFB-Team kam.
04:15
WM Doppelpass: SPORT1 Chefreporter enthüllt Streit im DFB-Team wegen One-Love

ILKAY GÜNDOGAN (192 Spielminuten): War in seinem wohl letzten Turnier bei der blamablen Auftaktpleite gegen Japan noch einer der Lichtblicke. Verwandelte den Elfmeter zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung. Nach seiner Auswechslung bahnte sich die Katastrophe an. In den beiden anderen Vorrunden-Spielen blass und trotz offensiver Position in der DFB-Elf ohne weitere Torbeteiligung. Vom Kapitän einer der besten Klub-Mannschaften der Welt darf - oder muss - man mehr erwarten können. SPORT1-Note: 4

JAMAL MUSIALA (259 Spielminuten): Der einzige Lichtblick, der etwas Mut und Lust auf die Heim-EM 2024 macht. Musiala zeigte der Welt, was in ihm steckt - vor allem mit genialen Dribblings und starken Pässen. Umso ärgerlicher, dass er sich für seinen hohen Aufwand nicht belohnte und die letzte Konzentration im Abschluss vermissen ließ. Immerhin bereitete „Bambi“ den Ausgleich durch Top-Joker Füllkrug zum 1:1 gegen Spanien vor. Ihm gehört die Zukunft! SPORT1-Note: 2

JONAS HOFMANN (23 Spielminuten): Machte sich vor dem Turnier berechtigte Stammplatz-Hoffnungen. Aber Flick, der in den Vorbereitungsspielen zuvor noch voll auf den Gladbacher gesetzt hatte, ließ ihn kaum ran. Kam nur zu zwei Mini-Einsätzen gegen Japan und Spanien und konnte seine Schnelligkeit in dieser kurzen Zeit kaum ausspielen. Keine SPORT1-Note

SERGE GNABRY (265 Spielminuten): Der rechte Außenstürmer kam trotz starker Form bei den Bayern überhaupt nicht ins Turnier, vergab erst gegen Japan viele Chancen kläglich und tauchte gegen Spanien unter. Erst im letzten Spiel blühte er auf, traf per Kopf und bereitete ein weiteres Tor exzellent vor. Fazit: Gnabry ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man von ihm kriegt. SPORT1-Note: 4 (DATEN: Gruppen und Tabellen der WM)

LEROY SANÉ (110 Spielminuten): Wie das Turnier wohl mit einem topfitten Sané verlaufen wäre? Sicher besser! Denn der Bayern-Star, der die Japan-Blamage wegen Knieproblemen nur als Zuschauer verfolgen konnte, stellte im zweiten Spiel gegen Spanien als Einwechselspieler seine Klasse und Wichtigkeit unter Beweis. Hätte er in der Nachspielzeit das Siegtor erzielt, wäre Sané zum endgültigen Gamechanger geworden. So endete auch für ihn die WM maximal frustrierend. Gegen Costa Rica kam, gerade in Hälfte zwei, auch nicht mehr viel von ihm. SPORT1-Note: 3

MARIO GÖTZE (34 Spielminuten): Er hatte sich auch persönlich sicherlich mehr von dieser WM erhofft. Der DFB-Rückkehrer, der bei Eintracht Frankfurt eine zentrale Rolle spielt, wurde nur gegen Spanien und Costa Rica eingewechselt. Der von vielen erhoffte „Götze-Moment“ blieb leider aus. Woran sich der 30 Jahre alte Weltmeister-Torschütze von 2014 hochzieht: „Vor den Augen meines Sohnes bei einer WM zu spielen, macht mich sehr stolz.“ Keine SPORT1-Note

THOMAS MÜLLER (204 Spielminuten): Dem Ur-Bayer war die fehlende Spritzigkeit nach seiner Hüftverletzung anzumerken. Müller lief seine Gegenspieler zwar immer gut an, dem Spiel der eigenen Mannschaft aber komplett hinterher. Der 33-Jährige brachte es trotz seiner Rolle als falscher Neuner in Katar auf keinen einzigen gefährlichen Torabschluss. Der Beginn der Müller-Dämmerung! Fraglich jedoch, ob ein „Ehrgeizling“ wie er sich nach all seinen wunderbaren Erfolgen wirklich so verabschieden will. SPORT1-Note: 5

Stimmt in der deutschen Nationalmannschaft die Hierarchie nicht? Toni Kroos erklärt seine Sichtweise.
04:32
Toni Kroos über unantastbare Spieler: "Thomas Müller ist unantastbar"

KAI HAVERTZ (102 Spielminuten): Gegen Japan erhielt er noch den Vorzug vor Füllkrug und Co. im Sturmzentrum - und wurde den Erwartungen zu keinem Zeitpunkt gerecht. Im zweiten Spiel dann nur Zuschauer, laut Flick wegen einer Erkältung. Gegen Costa Rica in der 67. Minute eingewechselt und mit seinen beiden Treffern immerhin noch maßgeblich für den einzigen deutschen Sieg in Katar verantwortlich. Hat mit seinen 23 Jahren noch genug Zeit, um sich entsprechend zu entwickeln. SPORT1-Note: 4

YOUSSOUFA MOUKOKO (eine Spielminute): Profitierte vom Werner-Ausfall und wurde aufgrund seiner starken Leistungen beim BVB mitgenommen. Das Mega-Talent, das vor dem WM-Debüt 18 wurde, kam nur beim 1:2 gegen Japan zu einem Kurz-Einsatz. Bei der Heim-EM 2024 könnte der junge Stürmer eine wichtigere Rolle einnehmen. Keine SPORT1-Note

NICLAS FÜLLKRUG (66 Spielminuten): Zusammen mit Musiala DER Lichtblick aus deutscher Sicht. Gegen Spanien mit dem sehr sehenswerten Treffer zum 1:1-Endstand, gegen Costa Rica sogar mit Tor und Assist. Unverständlich, dass Flick ihn nicht einmal von Beginn an brachte. Füllkrug selbst äußerte darüber aber keinerlei Unmut, sondern stellte immer die Mannschaft in den Vordergrund. Auch das spricht für ihn. SPORT1-Note: 2

HANSI FLICK: Muss sich der massiven Kritik, die WM vercoacht zu haben, stellen. Gegen Japan führte sein Harmonie-Wechsel nach der 1:0-Führung zum Bruch. Man hatte das Gefühl, dass es der einstige Erfolgstrainer vom FC Bayern allen Spielern rechtmachen wollte. Wieso er Bremen-Torjäger Füllkrug trotz seines Testspiel-Treffers gegen den Oman (1:0) nicht in die WM-Startelf beorderte, bleibt sein großes Geheimnis. In der großen DFB-Fehleranalyse muss auch er sich stellen. SPORT1-Note: 5

MagentaTV-Experte und DFB-Vorstandsmitglied Fredi Bobic erklärte indes, wie das weitere Vorgehen mit den DFB-Verantwortlichen sei. Eile sei geboten: in nur 18 Monaten finde die EM im eigenen Land statt.
02:19
Fredi Bobic fordert vom DFB: „Es muss bis Weihnachten klar sein, was Sache ist“

Kevin Trapp, Marc-André ter Stegen, Christian Günter, Armel Bella Kotchap, Julian Brandt und Karim Adeyemi kamen nicht zum Einsatz und bleiben deshalb ohne Beurteilung. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)