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Ironman Hawaii: Die deutschen Helden

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Wer den Ironman auf Hawaii gewinnt, gehört zu den ganz Großen des Triathlon-Sports. In den letzten Jahren dominierten vor allem die deutschen Triathleten auf Hawaii. 36 Podestplätze und elf Siege sind eine herausragende Bilanz. SPORT1 zeigt die sieben deutschen Siegerinnen und Sieger, die mit ihren Triumphen zu Helden wurden
THOMAS HELLRIEGEL (1997): Hellriegel ist der erste Deutsche, der den legendären Ironman auf Hawaii gewinnt. Am 18. Oktober 1997 taumelt der damals 26-Jährige über die Ziellinie. Zuvor war der Triathlet bereits zweimal Zweiter geworden
16 Mal in Serie macht Hellriegel beim Ironman auf Hawaii mit, 2011 das erste Mal nicht mehr. In der Szene bekannt ist er unter dem Spitznamen "Hell on Wheels", da das Radfahren seine große Stärke ist. Heute arbeitet er als Trainer
NORMANN STADLER (2004, 2006): Sieben Jahre dauert es, bis wieder ein deutscher Athlet als Erster die Ziellinie auf Hawaii überquert. Stadler ist dabei einer von drei Deutschen, der den Ironman mehr als einmal gewinnt. Das Triathlon-Fieber packt ihn schon früh. Bereits mit zwölf Jahren nimmt Stadler an seinem ersten Triathlon teil
Bei seinem sechsten Hawaii-Start klappt es schließlich, dank eines Vorsprungs von mehr als zwanzig Minuten nach dem Radfahren reicht Stadler am Ende ein relativ langsamer Marathon. Sein Siegerrad versteigert der Triathlet später auf Ebay
2011 muss sich Stadler einer Herzklappen-Operation unterziehen. Ein ärztlicher Check ergibt ein Aneurysma in der Aorta. Wenige Wochen zuvor muss er zwei Wettkämpfe wegen Defekten beenden - dies rettet ihm wahrscheinlich das Leben. Er erklärte das Ende seiner Profi-Karriere und ist seit seiner Reha ambitionierter Golfer
FARIS AL-SULTAN (2005): Mit 18 bestritt er seinen ersten Triathlon, 2005 steht er dann in Hawaii selbst ganz oben auf dem Podest. Doch in den folgenden Jahren werden die Schmerzen immer größer, 2015 beendet der damals 37-Jährige seine Karriere
Heutzutage gibt er seine Erfahrung als Trainer weiter. Einer seiner Schützlinge ist Patrick Lange, der Ironman-Sieger von 2017 und 2018
SEBASTIAN KIENLE (2014): Bereits als Kind hat Kienle viel Energie, für die er ein Ventil sucht. Nachdem er beim Tischtennis Schläger durch die Halle wirft und Platten demoliert, entdeckt er als Viertklässler den Triathlon für sich. Während seines Physik-Studiums betreibt Kienle den Triathlon-Sport semi-professionell, 2010 tritt er das erste Mal auf der Langdistanz an
Höhepunkt seiner Karriere ist schließlich der Ironman-Triumph auf Hawaii 2014. Zwei Jahre später wird er noch einmal Zweiter hinter Jan Frodeno, in diesem Jahr überquert er schließlich als Dritter die Ziellinie
JAN FRODENO (2015, 2016, 2019): Frodeno ist einer der Superstars der Triathlon-Szene. Mit einer Zeit von 7:35:39 Stunden hält er den Weltrekord auf der Triathlon-Langdistanz. Aufgewachsen in Südafrika, fängt er mit 15 Jahren als Schwimmer an, 2000 bringen ihn die Bilder der Olympischen Spiele in Sydney zum Triathlon. Bei seinem ersten Ironman Hawaii ist er vom Pech verfolgt, erreicht aber trotz eines Reifendefekts und einer Zeitstrafe noch den dritten Platz
Von da an hat er Blut geleckt. Im Oktober 2015 gewinnt Frodeno erstmals als fünfter Deutscher den Ironman. Er ist damit der erste Olympiasieger, der auch die WM gewinnen kann. Zudem wird er als erster Triathlet zum Sportler des Jahres gewählt. 2016 gelingt es ihm, seinen Titel zu verteidigen - auch das hatte zuvor noch kein Deutscher geschafft
Drei Jahre später schafft der 38-Jährige dann sein persönliches Meisterstück und gewinnt als erster Deutscher zum dritten Mal die Ironman-WM auf Hawaii. In 7:51:13 Stunden stellt er dabei zugleich eine neue Rekordzeit auf. Der Zweitplatzierte Tim O'Donnell (USA) hat fast achteinhalb Minuten Rückstand
Schon 2018 richtete Frodeno, genannt "Frodo", alles auf sein großes Ziel aus: das Triple auf Hawaii. Er verzichtete größtenteils auf andere Rennen und arbeitete in aller Stille am Hattrick. Doch der Körper machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Bei Kilometer fünf des Marathons konnte der gebürtige Kölner nicht mehr, ging langsam und hockte sich schließlich hin. Aufgeben kam jedoch nicht infrage, nach mehr als neun Stunden quälte er sich ins Ziel
PATRICK LANGE (2017, 2018): Lange ist der Sensationssieger des Ironman 2017. Bereits bei seinem zweiten Start auf Hawaii krönt sich der 31-Jährige zum "Eisenmann" - und das in der Rekordzeit von 8:01:39 Stunden. Auf der abschließenden Marathonstrecke kann keiner mithalten, Lange läuft allen davon
Bereits bei seinem ersten Start 2015 stellt er eine neue Bestzeit auf den gut 42 Kilometern auf und wird Dritter. Dabei hat Langes Trainer Al-Sultan dem Triathleten zu Beginn der Zusammenarbeit noch vorgehalten, er habe "nicht genug Talent", "um ein ganz großes Rennen zu gewinnen"
Doch Lange, dessen Markenzeichen bunte Ringelsocken sind und der sich seit Jahren vegetarisch ernährt, beweist ihm das Gegenteil. Den letzten Push gibt ihm ein Zuschauer, der ihn an den verstorbenen Darmstadt-Fan Jonathan Heimes und seinen "Du musst kämpfen"-Slogan erinnert. "Ein Stück weit geht das auch an Johnny", sagt der Champion nach seinem Triumph
Auch Lange gelingt das Kunststück, den Ironman zweimal in Folge zu gewinnen. 2018 setzt der Eisenmann neue Maßstäbe. Als Erster läuft Lange in einer Zeit unter acht Stunden über die Zielline. 7:52:39 Stunden lautet der neue Streckenrekord, den Frodeno im Jahr darauf förmlich pulverisiert
ANNE HAUG (2019): 2018 geht die Fränkin erstmals auf der Ironman-Distanz an den Start und wird gleich bei ihrer ersten Teilnahme auf Hawaii Dritte. In der Vorbereitung auf die WM 2019 stellt sie beim Ironman Copenhagen im August in 8:31:32 Stunden einen neuen deutschen Rekord auf
Zwei Monate später siegt sie dann, als erste deutsche Frau überhaupt, bei der Ironman-WM. Gemeinsam mit Jan Frodeno gelingt ihr dabei zudem das Kunststück des ersten deutschen Doppelsiegs beim "härtesten Rennen der Welt"
Ironman Hawaii: Die deutschen Helden
Wer den Ironman auf Hawaii gewinnt, gehört zu den ganz Großen des Triathlon-Sports. In den letzten Jahren dominierten vor allem die deutschen Triathleten auf Hawaii. 36 Podestplätze und elf Siege sind eine herausragende Bilanz. SPORT1 zeigt die sieben deutschen Siegerinnen und Sieger, die mit ihren Triumphen zu Helden wurden
@SPORT1-Grafik: Getty Images/Marc Tirl/iStock