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Hier packt der Mann aus, der Amerika elektrisierte

Im SPORT1-Interview mit dem Heelturn Wrestling Podcast spricht CM Punk über das Comeback bei AEW, Vorwürfe aus den WWE-Reihen und seinen Rolle in der TV-Serie „Heels“.
Das Wrestling-Comeback des Jahrzehnts im Video: Bei AEW Rampage bringt Rückkehrer CM Punk die Halle zum Explodieren und einzelne Fans sogar zum Weinen. Sein Einmarsch in voller Länge.
Bjarne Lassen
Bjarne Lassen
von Marcus Hinselmann

In seiner Heimatstadt Chicago ist er ein Volksheld. In ganz Amerika und darüber hinaus ein Superstar, der weit über seine eigene Profession hinaus bekannt ist.

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Als das US-Sportimperium ESPN sein Comeback vermeldete, sorgte er dort damit für die größte Social-Media-Reichweite des Sommers, übertrumpfte damit auch Olympia und die NBA-Finals.

Und bei SPORT1 macht er nun deutlich, dass das nur der Anfang war.

Sieben Jahre nach seinem unrühmlichen Zerwürfnis mit WWE hat Philip Jack Brooks alias CM Punk die Wrestling-Rückkehr des Jahres hingelegt, nun ist er zu Gast in der aktuellen Ausgabe von Heelturn - der SPORT1 Wrestling Podcast. Und wie immer, wenn der Showkampf-Kultstar in ein Mikrofon spricht, sagt er seine Meinung offen, ehrlich und unverblümt.

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Im Interview mit Moderator Marcus Hinselmann redet Punk ausführlich über seine Pläne bei All Elite Wrestling und über die vielen Gründe, warum er und auch andere Wrestler sich bei AEW besser aufgehoben fühlen als bei Ex-Arbeitgeber WWE.

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Der zwischenzeitlich auch bei der UFC aktive 42-Jährige spricht auch über zweite Karriere als Schauspieler und seine aktuelle Rolle in der TV-Serie Heels, die in Deutschland bei der Streaming-Plattform Starzplay zu sehen ist - das Finale der ersten Staffel wird am Sonntag hochgeladen. Punk spielt dort an der Seite der bekannten Hollywood-Stars Stephen Amell (“Arrow“) und Alexander Ludwig (“Vikings“) den in der fiktiven „Duffy Wrestling League“ aktiven Kämpfer Ricky Rabies.

Im Gespräch mit SPORT1 erinnert sich Punk außerdem auch an seine legendäre „Pipe Bomb“ bei WWE, daran, wie er damals WWE-Boss Vince McMahon austrickste und kontert nebenbei auch einen aus den WWE-Reihen gegen ihn gesetzten Nachtritt - der WWE-Topstar Roman Reigns hatte Punk vorgeworfen, „verbittert“ zu sein, weil er weniger erfolgreich gewesen sei als seine früheren Rivalen John Cena und Dwayne „The Rock“ Johnson.

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CM Punk in Heelturn - der SPORT1 Wrestling Podcast über...

... seine Rolle in Heels:

„Die Show fängt das Wrestling-Geschäft sehr gut ein. Natürlich, es ist eine TV-Serie, sie nimmt sich ein paar künstlerische Freiheiten, aber im Großen und Ganzen sind Wrestling-Ligen dieser Art so, wie sie dort dargestellt werden. Mich erinnert die Duffy Wrestling League an IWA Mid-South, eine regionale Liga, wo ich früher aktiv war: Auch das war ein Familienunternehmen mit Ian Rotten als Wrestler und Promoter und seiner Frau Patti, die sich um den Verkauf von Fanartikeln und Essen und Trinken gekümmert hat.“

... die Wrestling-Leidenschaft von Stephen Amell:

„Ich glaube, Stephen würde sich gern das Verdienst gern anheften, mich zum Wrestling zurückgebracht zu haben (lacht), aber die Rädchen waren schon länger in Bewegung, als ich den Seriendreh begonnen hatte. Stephen ist großer AEW-Fan, er hatte erst vor kurzem eine tolle Zeit als Zuschauer bei der großen Grand-Slam-Show in New York. Und ich denke, wir können da ab Staffel 2 auch noch mehr draus machen. Immer, wenn die Serie einen Wrestler für eine Rolle braucht, kann sie auf den Talentpool von AEW zurückgreifen.“

CM Punk (r.) steht für eine neue TV-Serie mit Stephen Amell wieder im Wrestling-Ring
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... den Vergleich zwischen AEW und Ex-WWE-Rivale WCW:

„Wie sehr der Wechsel von Adam Cole, Bryan Danielson und mir das Wrestling wirklich beeinflusst: Das wird man erst in vielen Jahren vollständig sehen, fünf mindestens. Als Scott Hall und Kevin Nash zu WCW gegangen sind, war das groß, die Formation der New World Order (nWo) mit Hulk Hogan war dann riesig. Aber wenn man sich die Langzeitwirkung anschaut: Es ist relativ schnell ausgebrannt. Fünf Jahre danach war WCW am Ende. Fragen Sie mich also in fünf Jahren, wo AEW dann steht. Was den Vergleich angeht: Ich habe nie gesagt, dass Adam, Bryan und ich größer seien als die nWo. Ich habe gesagt: Für uns hat sich der Wechsel größer angefühlt als die Wechsel damals. Das ist meine Meinung. Andere können anderer Meinung sein, auch cool. In fünf Jahren wird man es richtig beurteilen können.“

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... potenzielle Gegner bei AEW:

„Das Tolle an AEW ist gerade, wie viele Möglichkeiten es gerade gibt: All die Matches mit Adam Cole, mit Bryan Danielson, mit Kenny Omega, den Young Bucks, Cody Rhodes, Malakai Black: Es gibt da mittlerweile so eine Tiefe im Talentpool. Von meiner Warte aus betrachtet: Ein Match von mir gegen Adam Cole, das fühlt sich nach einem riesigen Main-Event-Match an, gegen Danielson genauso. Oder gegen Omega. Oder gegen Hangman Page, wenn er zurückkommt. Da gibt es so viele Optionen. Wie wir diese Matches aufbauen, wie wir an den Punkt gelangen: Das ist ein wesentlicher Teil der Spannung. MJF (Maxwell Jacob Friedman) mit seinem Können am Mikrofon ist auch jemand, der sich aufdrängt, aber ich möchte auch nicht zu viel über Matches reden, die nicht sehr bald kommen, ich will den Fans ja auch nichts verderben. Aber allein, wie viele Möglichkeiten es gibt - auch zum Beispiel mit den Lucha Bros., Jungle Boy, Ricky Starks: Es ist wahrhaft wahnsinnig.“

... was er an AEW besser findet als an WWE:

„Es ist der perfekte Sturm. Die Fans haben 20 Jahre lang nur ein Produkt auf einem gewissen Level sehen können, da tut etwas Neues schon mal von Vornherein gut. Als Wrestler will man bei AEW sein, weil man dort große kreative Freiheit hat. Das heiß nicht, dass man dort machen kann, was man will. Aber jeder kann Ideen einbringen, niemand hat Angst davor, dafür ein Negativecho zu bekommen (Anm. d. Red.; Im englischen Original sagt Punk „Nobody is afraid to get heat, brother“ - eine Anspielung auf einen Lieblingsausdruck Hulk Hogans, der einst für Platzhirschverhalten hinter den Kulissen kritisiert wurde). Man kann hier arbeiten, Spaß haben - und gutes Geld damit verdienen. Ich habe noch im Kopf, wie viele Leute kritisiert worden sind, dass das nicht zusammengehe, auch ich. ‚Willst du hier Spaß haben oder willst du Geld verdienen?‘, lautete dann die Frage. Ich habe immer geantwortet: Warum soll es eigentlich nicht gehen, beides unter einen Hut zu bringen? Wir können viel Geld verdienen UND Spaß haben. Und dass das bei AEW gerade geht, das lockt viele Wrestler an.“

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... die unterschiedliche Sicht von WWE und AEW auf die Fans:

„Ich bin der Überzeugung, dass entscheidend ist, sich die Fans in den Hallen anzuschauen und sich zu fragen: Was können wir tun, um diese Fans glücklich zu machen? Das sind die Fans, die Mundpropaganda betreiben werden und andere auf uns aufmerksam machen. Ich halte nichts davon, Gelegenheitszuschauern nachzujagen, die nur zufällig bei uns einschalten. Ich glaube, wir sollten uns auf die wahren Fans konzentrieren. Vielleicht irre ich mich, vielleicht ist es das schlechtere Geschäftsmodell. Aber ich finde: Leute, die das Wrestling lieben, sind zu lange ignoriert worden. Wir ignorieren sie nicht. Wir wollen, dass genau diese Leute zu uns kommen. Und dass wir dadurch wachsen, dass sie ihre Freundinnen und Freunde mitbringen, ihre Brüder, Schwestern, Cousins, Cousinen, Mütter, Väter, Großeltern.“

... die AEW-Partnerschaft mit der Owen Hart Foundation:

Die Partnerschaft von AEW mit der Owen Hart Foundation bewegt mich, es ist eine monumentale Brücke, die da gebaut wird. Owens Witwe Martha wollte immer, dass sein Vermächtnis bewahrt und geehrt wird, aber es konnte einfach nicht bei WWE passieren - aus Gründen, die absolut Sinn ergeben, wenn man sich die Geschichte seines Todes ansieht. Jetzt aber können die Fans wieder auf andere Weise an Owen zurückdenken, Martha kann auf andere Weise auf die Fans zugehen, so wie sie es eigentlich immer wollte. Das ist eine besondere Sache, gerade zum Beispiel auch für die Fans in Deutschland, ich weiß, wie enorm beliebt Bret und Owen Hart hier waren. Die Fans hier verstehen wahrscheinlich besser als viele andere, was für eine große Nachricht das ist.“ (Bret Hart: Das tragische zweite Leben des „Hitman“)

Owen Hart starb 1999 bei der Show WWE Over The Edge
Owen Hart starb 1999 bei der Show WWE Over The Edge

... AEW World Champion Kenny Omega:

„Ich war sieben Jahre nicht im Ring, ich kann nicht gleich wieder nach dem World Title greifen. Ich hab gesehen, wie das bei Bryan Danielson lief, er ist gekommen und hat Kenny Omega gleich herausgefordert, aber nicht um den Titel. Wenn ich Kenny fordere, wird es um den Titel gehen - und es wird keine 30 Minuten dauern, ehe ich ihn schlage.“

... seine Zeit bei WWE:

„Es stimmt nicht, dass ich die Zeit als WWE-Champion nicht in Ehren halte, ich habe gute Erinnerungen daran. Ja, ich habe kritisiert, dass ich damals nicht viele Main Events bestritten habe, obwohl ich Champion war. Ich habe das aber nicht getan, weil ich mich persönlich beleidigt gefühlt hätte, ich hielt das einfach für eine dumme Entscheidung aus geschäftlicher Sicht - aber es ist jetzt auch nichts, weswegen ich schlaflose Nächte hätte.“

... die Geschichte hinter der legendären „Pipe Bomb“:

„Alles war real. Ich musste einen Entwurf für Vince (WWE-Boss Vince McMahon, d. Red.) schreiben - und ich habe nichts von dem gesagt, was in diesem Entwurf stand. Ich wusste, was ich sagen wollte und ich wusste, dass ich bestimmte Grenzen nicht überschritt. Aber was mir auch klar war: Live-TV ist ein Geschäft, in dem man Vergebung hinterher leichter bekommt als eine Erlaubnis vorher. Ich hätte Vince nicht sagen können, dass ich Brock Lesnar und Paul Heyman erwähnen würde, die damals unerwünschte Personen bei WWE waren. Vince hätte auch gesagt: ‚Erwähne nicht New Japan – und was zur Hölle ist ‚Ring of Honor‘?‘ Ich wollte aber eine Art von Kunstwerk schaffen, für das ich all das sagen musste, darum habe ich es getan. Also habe ich ihm einen falschen Entwurf gegeben und absegnen lassen, habe „Ja, okay“ gesagt, als er noch vorgeschlagen hat, dass ich mich noch über seine Tochter Stephanie lustig machen sollte - und hab dann was anderes gemacht. Aber weil das, was ich gemacht habe, gut war, war er nicht böse.“

CM Punk zündete 2011 bei WWE Monday Night RAW seine legendäre "Pipe Bomb"
CM Punk zündete 2011 bei WWE Monday Night RAW seine legendäre "Pipe Bomb"

... warum WWE nicht mehr aus der Story herausgeholt hat:

„Ich glaube, bestimmte Leute im Management wollten es halt so. Man muss bedenken: WWE ist eine weitverzweigte Firma, die viele Geschäftspartner bedient: Sie machen jede Woche drei Stunden RAW, zwei Stunden SmackDown, mittlerweile noch viel mehr auf vielen großen Sendern und Plattformen: für das USA Network und die Peacock-Plattform der NBC-Gruppe, für Fox und viele andere. Ich glaube, wenn man so viel produziert, leidet die Qualität unweigerlich, das habe ich schon damals gemerkt. Ich erinnere mich an eine RAW-Ausgabe, bei der ich am Ende in acht Segmenten aufgetreten bin. Das ist Übersättigung mit ganz großem Ü. Wenn man übrigens bedenkt, wie sehr man sich bei WWE damals auf mich verlassen hat, ist es etwas lächerlich, wenn sie heute behaupten, dass ich ja gar nicht so gut gewesen wäre. Aber das ist halt der Geschichtsrevisionismus, den sie jetzt betreiben. Bei AEW versuchen wir jedenfalls, eine goldene Mitte zu finden: Es soll nicht immer jeder Star bei jeder Show sein, wir haben zahlreiche main-event-würdige Talente, die die Lücken füllen können.“