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Dieser Jordan-Hammer spaltet die Basketball-Welt bis heute

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Vor genau 20 Jahren versetzte Legende Michael Jordan die Basketball-Welt ein weiteres Mal in Aufruhr. Am 25. September 2001 kündigte der beste Spieler aller Zeiten sein zweites Comeback an - bei den Washington Wizards.
Es sollte eine Entscheidung sein, die die Basketball-Community bis heute spaltet. Einerseits sorgt alleine der Name Jordan noch einmal für Gänsehaut, nur durch das Comeback spielt beispielsweise Dirk Nowitzki in der NBA gegen die Legende.
Andererseits sind die Wizards weit von einem Topteam entfernt und bis heute gibt es Stimmen, die sagen, Jordan hätte mit einer unwürdigen Episode beim Loser-Team sein Andenken beschädigt.
Dennoch ist Jordans Status als GOAT unumstritten. Sechs NBA-Titel, fünf MVP-Auszeichnungen, zwei Olympia-Siege und zwei Comebacks: SPORT1 blickt auf die fabelhafte Laufbahn der Legende zurück.
Michael Jeffrey Jordan wird am 17. Februar 1963 in New York geboren, wächst aber in Wilmington auf. In der High School schafft er es zunächst nicht ins High-School-Team. An der University of North Carolina kommt 1982 der Durchbruch. Im College-Finale gegen Patrick Ewings Georgetown gelingt ihm der entscheidende Treffer. "Das war der Wendepunkt", sagt Jordan später.
1984 wird "His Airness" von den Chicago Bulls gedraftet. Vor ihm werden Hakeem Olajuwon und der später ständig verletzte Sam Bowie ausgewählt.
Die Bulls gehören bis dahin zu den Lachnummern der NBA. Schon im ersten Jahr kommt Jordan durchschnittlich auf mehr als 28 Punkte pro Partie.
Als Rookie wird der Jungspund sofort als Starter zum All-Star Game eingeladen. Was heute fast schon normal ist, schlägt 1985 hohe Wellen. Die Routiniers der Eastern Conference um Detroits Isiah Thomas zeigen ihm die kalte Schulter. So muss es Michael allein mit Kareem Abdul-Jabbar (l.) aufnehmen.
Bis die Nummer 23 ihren Legendenstatus zementiert, dauert es aber noch ein paar Jahre.
Respekt verschafft sich der zehnmalige Scoring-Champion ein Jahr später gegen eines der besten Teams aller Zeiten. In einem Playoff-Spiel im Boston Garden gegen Larry Birds Celtics gelingen ihm 63 Punkte - ein Rekord, der auch heute noch steht.
Im Spiel gegen die Celtics verwandelt er 22 seiner 41 Wurfversuche und tritt gleich 21-mal an der Freiwurflinie an. Dort leistet er sich nur zwei Fehlwürfe. Trotzdem verlieren die Bulls die Partie mit 131:135 und am Ende sogar die Serie zu Null. Bird sagte nach Jordans Fabel-Leistung: "Das war Gott, der sich als Michael Jordan verkleidet hat."
Wiederum eine Saison später erzielt er als zweiter Spieler nach Wilt Chamberlain 3000 Punkte. Im Schnitt kommt Jordan auf unfassbare 37,1 Zähler pro Partie.
Das Team kann mit seiner rasanten Entwicklung nicht schritthalten. Vor allem die "Bad Boys" der Detroit Pistons stehen ihm im Weg. Sie decken ihn mit zwei, drei Spielern gleichzeitig, greifen auf miese Tricks zurück und schalten ihn zweimal hintereinander in den Playoffs aus.
In diese Zeit fällt ein bahnbrechendes Event. Nachdem er schon 1987 den Slam Dunk Contest des All-Star Games gewonnen hat, folgt ein Jahr später in Chicago eine Steigerung. Mit Atlantas Dominique Wilkins liefert er sich ein legendäres Duell.
Vorher kann Wilkins (unten, 2.v.r.) noch lachen.
Jordans Dunking von der Freiwurflinie geht in die Geschichte ein ...
... und wird zum Logo seiner Sportartikellinie - der "Jumpman" wird geboren.
Eine seiner legendärsten Aktionen stürzt eine ganze Stadt in eine jahrelange Depression. 1989 treffen die Bulls in der ersten Runde auf die Cleveland Cavaliers. Jordan trifft im entscheidenden fünften Spiel mit der Schlusssirene über Craig Ehlo (M.) hinweg zum Sieg. "The Shot I" verarbeitet Cleveland erst durch die Ankunft von LeBron James.
Und schon wieder Cleveland - am 28. März 1990 erzielt Jordan gegen die Cavs 69 Punkte. Nur Wilt Chamberlain, Kobe Bryant, David Thompson, David Robinson und Elgin Baylor haben in der NBA-Geschichte je mehr Punkte in einem Spiel erzielt. Hinzu steuert Jordan 18 Rebounds, sechs Assists und vier Steals zum Overtime-Sieg der Bulls bei.
Zum dritten Mal in Folge ist in den Playoffs gegen die Pistons aber wieder Schluss.
Wenige Monate später übernimmt Trainer Phil Jackson (l.) das Team und führt seine "Triangle-Offense" mit Jordan als Mittelpunkt ein.
Im System des späteren "Zen-Meisters" realisiert Jordan, dass er seine Mitspieler besser machen muss. Scottie Pippen (l.) oder Horace Grant machen dank ihres Superstars einen Leistungssprung.
Nach einem 4:0-Sweep gegen die verhassten Pistons kommt es in den NBA-Finals 1991 zum Generationenduell mit Magic Johnson und den L.A. Lakers.
In seinen ersten Finals kommt Michael im Schnitt auf über 31 Punkte pro Partie, führt die Bulls mit 4:1 zur ersten Meisterschaft und wird zum MVP der Serie gewählt. Das Bild mit Tränen und Trophäe geht um die Welt.
Ein Jahr später folgt Titel Nummer zwei. Clyde Drexlers Portland Trail Blazers haben keine Chance. In der ersten Hälfte des ersten Spiels erzielt Jordan 35 Punkte. Nach seinem sechsten Dreier folgt das legendäre Schulterzucken neben dem entsetzten Terry Porter.
Von seiner Brillanz im Angriff wird die Extraklasse in der Verteidigung überdeckt. "MJ" wird 1988 zum besten Abwehrspieler gewählt, holt sich dreimal die meisten Steals einer NBA-Saison und steht neunmal im All-Defensive First Team.
Spätestens 1992 erlangt der Superstar auch Weltruhm. In Barcelona nehmen erstmals die NBA-Stars an den Olympischen Spielen teil. Jordan überstrahlt nicht nur die Legenden Larry Bird und Magic Johnson.
Vor allem mit Magic hat er viel Spaß.
Das Turnier macht ihn weltweit zur Ikone. Auch die deutsche Mannschaft um NBA-Profi Detlef Schrempf darf gegen das originale "Dream Team" ran.
Die Goldmedaille steht von vornherein fest. Auch Scottie Pippen (l.) ist dabei. Nach 1984 ist es für Jordan der zweite Olympiasieg. Trotz nachfolgender Generationen bleibt das erste "Dream Team" für immer unerreicht und prägt Generationen von Basketball-Fans.
Trotz überragender Zahlen erhält "Air" 1993 nicht seinen dritten MVP-Titel.
Stattdessen kommt Kumpel Charles Barkley (r.) zum Zug. In den Finals begegnen sich die Rivalen wieder.
Dort hat wieder Mike die Nase vorn. Im letzten Spiel erzielt er im vierten Spielabschnitt alle Bulls-Punkte, bis er für den finalen Wurf John Paxson bedient, der von draußen trifft.
Die Bombe platzt wenige Wochen später. Nach der Entführung und Ermordung seines Vaters James erklärt Jordan seinen Rücktritt. Er wolle nun Baseball spielen - wie sein Vater.
Die Chicago White Sox geben ihm die Chance. Für viele gilt das Experiment als gescheitert, da es Jordan nie in die Major Leagues schaffte. Bei den Birmingham Barons - Farmteam der White Sox - lief es auch nicht wirklich rund. 1994 macht er gegen die besten Baseball-Talente jedoch eine gute Figur. Der spätere MLB-Cheftrainer Terry Francona traut ihm damals für 1995 den Sprung in die MLB zu.
Dazu kommt es jedoch nicht mehr. Frau Juanita und die Jungs Jeffrey und Marcus sind dabei, als seine Nummer retired ...
... und die Statue "The Spirit" vor dem United Center enthüllt wird. Die Sehnsucht nach dem größeren Ball wächst.
Am 18. März 1995 stehen die berühmten Worte in einer Pressemitteilung: "I'm back!"
Sofort kann die Werbemaschinerie seines Sponsors wieder anlaufen und schmückt Häuserwände.
Einen Tag später steht er im Trikot mit der Nummer 45 gegen die Indiana Pacers auf dem Parkett und verbucht 19 Punkte. Es ist das meistgesehene NBA-Spiel seit 1975.
In den Conference-Finals gegen die jungen Orlando Magic um Shaquille O'Neal stiehlt ihm Nick Anderson den Ball. Orlando gewinnt und Anderson sagt, Jordan sei nicht mehr der Alte. Nach dem Ausscheiden kehrt der damals 32-Jährige zur 23 zurück.
Von da an leiden Patrick Ewing (l.) und die New York Knicks wieder unter ihrem Angstgegner. Besonders im "Big Apple" läuft Jordan im Duell mit seinem Kumpel zur Höchstform auf. Ewing muss auch einen der legendärsten Dunkings einstecken.
Sein alter Feind Dennis Rodman (r.) wechselt zur neuen Saison nach Chicago und sorgt für die nötigen Rebounds.
Der vierte Titel folgt gegen Schrempfs Seattle SuperSonics.
Pippen (r.) ist nach wie vor dabei.
Seine Golf-Leidenschaft ist fast so groß wie das Basketball-Feuer. In jeder freien Minute ist Jordan auf dem Grün zu finden.
Fast schon routinemäßig wird Jordan 1996 auch zum MVP gewählt.
Die Zunge ist auch nach dem Comeback sein Markenzeichen. Diese Geste nimmt sich später auch Dirk Nowitzki zum Vorbild.
Die folgenden zwei Jahre prägen die Schlachten mit John Stockton (r.) und den Utah Jazz. Nach den 70 Siegen (NBA-Rekord) ein Jahr zuvor reicht es 1997 zu 69 Erfolgen und der Rückkehr in die NBA-Finals. Stockton und Karl Malone jagen immer noch ihrer ersten Meisterschaft nach.
In die Geschichtsbücher geht das sogenannte "Flu Game" ein. Jordan erzielt trotz hohen Fiebers 38 Punkte - darunter den entscheidenden Dreier 25 Sekunden vor Schluss. Malone guckt nach dem 2:4 in der Serie wieder in die Röhre.
1998 gewinnt Jordan seinen fünften und letzten MVP-Titel und wird zum MVP des All-Star Games gewählt.
Die Finalserie der Eastern Conference gegen Reggie Millers giftige Pacers wird legendär. Erstmals seit 1992 muss Jordan in ein finales siebtes Spiel. Es reicht zum sechsten Einzug in die Endspiele. Wieder geht es gegen die Jazz.
Nach vier spannenden Duellen und einem Kantersieg Utahs gehen die Bulls mit einer 3:2-Führung in die sechste Partie. In der Schlussminute liegt Chicago hinten. Nach einem Korb und einem Steal gegen Malone begründet Jordan sein Vermächtnis mit "The Shot II".
Der kleine Klapps auf Bryon Russells Hintern verschafft ihm genügend Platz. "His Airness" trifft zum 87:86. Nach Stocktons Verzweiflungsversuch steht der sechste Meistertitel zu Buche.
Auf der Feier wirkt die inzwischen 35-jährige Legende melancholisch. Die Zeichen trügen nicht.
Auch wegen des Lockouts und der bevorstehenden Abgänge Pippens, Rodmans sowie Jacksons tritt Jordan am 13. Januar 1999 zum zweiten Mal zurück.
Nachdem er sich im Sommer nicht richtig fit hält, nur wenig trainiert und die NBA im Tarifstreit versinkt, beschließt der damals 35-Jährige erneut, seine Karriere zu beenden.
Zwar versuchen die Bulls noch, ihren Superstar zur Fortsetzung seiner Laufbahn zu bewegen, dieser hat jedoch keine Lust auf die verkürzte Saison von nur 50 Spielen. Ein monatelanger Streit um die Erhöhung der Spielergehälter zwischen den Klubbesitzern und der Spielergewerkschaft hatte für den Lockout gesorgt.
Seine Mitspieler informiert er bereits einige Tage zuvor über sein Karriereende. Auch auf die Wirtschaft wirkt sich seine Entscheidung aus: Die Meldung seines Rücktritts lässt die Aktie seines Hauptsponsors Nike um 5,5 Prozent sinken.
2001 schnürt er dann bei den Washington Wizards doch noch einmal die Schuhe, am 25. September kündigt er sein zweites Comeback an. Anteile an dem strauchelndem Team und die Lust am Spiel treiben den geborenen Wettkämpfer zurück auf den Court. Er ist der einzige NBA-Spieler, dem mit 40 Jahren mehr als 40 Punkte in einem Spiel gelingen. Nebenbei arbeitet er als Manager.
Dabei beweist er jedoch kein gutes Händchen. Neben dem desaströsen Trade von Rip Hamilton für Jerry Stackhouse nach Detroit wird der Draft des Schülers Kwame Brown beispielhaft für die schwachen Entscheidungen, die Jordan bis heute verfolgen.
2003 stellt er mit seiner 14. Teilnahme am All-Star Game den NBA-Rekord auf, den später erst Kobe Bryant bricht.
Die beiden verstehen sich sehr gut.
Bryant (r.) ist einer der Spieler, die den großen Mann als ihr Kindheitsidol bezeichnen. Entsprechend respektvoll gehen sie mit ihm um.
Auch Shaq (l.) spielt mittlerweile in L.A. - eine realistische Playoff-Chance haben die Wizards trotz seines bemerkenswerten Punkteschnitts (20,0) nie.
Nicht nur Jungstar Dwyane Wade wird von Jordan inspiriert.
Am 16. April 2003 bestreitet der Sportler des Jahrhunderts - dazu wählt ihn "ESPN" - schließlich sein letztes Liga-Spiel für die Wizards gegen die Philadelphia 76ers. Er bekommt drei Minuten lang Standing Ovations.
Er kommt nur schwer mit dem Ende klar. Mit 32.292 Punkten steht er in der ewigen NBA-Scorerliste auf Rang drei. Der Karriere-Durchschnitt von 30,1 ist einsame Spitze. Seine 5987 Playoff-Punkte sind bis heute unerreicht.
Die Fans verneigen sich vor der Ikone.
Das Datum brennt sich jedem Basketball-Interessierten ins Gedächtnis ein.
In den folgenden Jahren taucht Jordan hin und wieder bei NBA-Events auf . Mit Julius Erving (r.) lässt er sich als Punktrichter beim Slam Dunk Contest sehen.
Der Hype bleibt überall, wo er auftritt.
2006 lässt er sich von Juanita scheiden. Jordan gesteht ihr 168 Millionen Dollar zu. Es ist der größte Vergleich im Zuge einer Berühmtheiten-Scheidung.
Im gleichen Jahr wird er Miteigentümer der Charlotte Bobcats in seinem Heimatstaat North Carolina. Das Pech bei Personalentscheidungen bleibt ihm treu. Auch seine Rolle als Hardliner während des Lockouts 2011 stößt auf viel Kritik. Schließlich war er jahrelang der bestbezahlte NBA-Profi mit 30 Millionen Dollar Jahresgehalt.
2009 wird Jordan beim ersten Versuch in die Hall-of-Fame aufgenommen. Seine Rede sorgt noch einmal für großes Aufsehen.
Er kann sich auch nach Jahren nur schwer vom Spiel lösen und liefert eine denkwürdige Abrechnung mit Weggefährten. Er schließt mit einer nicht ganz ernstgemeinten Ankündigung: "Ihr solltet nicht überrascht sein, wenn ihr mich mit 50 Jahren noch einmal in der NBA seht." Seine Ankündigung machte der inzwischen 56-Jährige allerdings nicht wahr.
An Weihnachten 2011 verlobt sich Jordan mit Dauerfreundin Yvette Prieto. Zwei Jahre später geben sich beide das Ja-Wort.
Anfang 2014 werden die beiden Eltern der Zwillinge Ysabel and Victoria. In der Öffentlichkeit - wie hier bei einem Spiel der inzwischen umbenannten Charlotte Hornets - sieht man "MJ" seitdem nur noch selten.
Zur Saison 2018/2019 wird mit Paris Saint-Germain erstmals ein Fußballklub von "Jordan Brand" ausgerüstet. Ende September 2018 sieht man Jordan daher beim Ligaspiel zwischen PSG und Stade Reims auf der Tribüne des Parc de Princes.
Den Abstecher nach Frankreich nutzt der passionierte Golfspieler direkt noch für einen Besuch des Ryder Cups - Jordan genießt inzwischen sein Leben und ist endlich mit seinem Karriereende im Reinen.
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