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Größte Liga-Aufreger: Abrahams Check und Kung-Fu-Kahn

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Der jüngste Eklat der Bundesliga: In der Nachspielzeit des Spiels SC Freiburg gegen Eintracht Frankfurt brennen David Abraham die Sicherungen durch. Der Frankfurter checkt Freiburgs Trainer Christian Streich wüst um
Nach der Attacke versöhnen sich die beiden zwar wieder, auf Abraham dürfte aber trotzdem eine harte Strafe zukommen
In über 50 Jahren Bundesliga ist der Argentinier aber bei Weitem nicht der einzige, der für einen Skandal sorgte
Unvergessen ist zum Beispiel auch der Auftritt von "Kung-Fu-Kahn". SPORT1 zeigt die größten Aufreger der Bundesliga-Geschichte
KOPFSTOSS-TRAINER: Am 6. Dezember 2005 sorgt Norbert Meier für Kopfschütteln bei allen Beteiligten. Der damalige Trainer des MSV Duisburg gerät mit dem Köln-Profi Albert Streit aneinander und sorgt für eine legendäre Schauspieleinlage
Nachdem er mit Streit Stirn an Stirn steht, fällt Meier plötzlich theatralisch zu Boden. Die Fernsehbilder entlarven ihn als laienhaften Schauspieler, von Streit war kein Kopfstoß ausgegangen
Trotzdem fliegt der damalige Kölner vom Platz. Meiers Strafe fällt allerdings höher aus: Der DFB verhängt ein dreimonatiges Berufsverbot
BUNDESLIGA-SKANDAL: Am 6. Juni 1971 verlässt Bundestrainer Helmut Schön bestürzt die Party zum 50. Geburtstag von Horst-Gregorio Canellas. Der Präsident der Offenbacher Kickers hatte den Gästen Tonbandaufnahmen vorgespielt, mit denen er Bestechungsversuche nachwies
Die folgenden Ermittlungen ergeben, dass Rot-Weiß Oberhausen und Arminia Bielefeld aufgrund manipulierter Punktspiele gelang, in der ersten Bundesliga zu bleiben. Die Geschehnisse gehen als "Bundesliga-Skandal" in die Geschichte ein
Die Folge: Eine Welle von Sperren. Es trifft unter anderem die Nationalspieler Klaus Fischer (rechts im Bild), Reinhard Libuda, Klaus Fichtel und Manfred Manglitz
PHANTOMTOR: Am 23. April 1994 sorgt Bayerns Thomas Helmer für ein Novum in der Bundesliga. Er erzielt gegen den 1. FC Nürnberg ein Tor, das gar keines war
Im Getümmel befördert der heutige SPORT1-Moderator den Ball am linken Pfosten und auch am Tor vorbei. Schiedsrichter Osmers entscheidet nach einem Tipp seines Linienrichters Jörg Jablonski trotzdem auf Tor. Der FC Bayern gewinnt mit 2:1, später wird ein Wiederholungsspiel angesetzt, das Bayern 5:0 gewinnt
PHANTOMTOR 2: Am 18. Oktober wiederholt sich der Skandal. Leverkusens Stefan Kießling köpft im Spiel bei der TSG Hoffenheim ans Außennetz. Durch ein Loch in den Maschen landet der Ball im Tor. Schiedsrichter Felix Brych gibt den Treffer
Nach seinem Kopfball hadert Kießling zunächst mit sich, bevor er realisiert, dass auf Tor entschieden wurde. Hoffenheim legt Einspruch gegen die Wertung des Spiels ein, der allerdings abgelehnt wird
FLASCHENWURF: Im Nordderby zwischen dem Hamburger SV und Hannover 96 (0:0) kommt es im April 2010 zum Eklat. Vor dem Spielertunnel werden die HSV-Spieler nach einer schwachen Leistung gnadenlos ausgepfiffen. Zu viel für Paolo Guerrero
Der Peruaner verliert die Nerven und schleudert seine halb gefüllte Plastikflasche in Richtung Tribüne. Er trifft einen Zuschauer im Gesicht. Die Folgen: das DFB-Sportgericht verordnet 20.000 Euro Strafe und fünf Spiele Sperre, das Amtsgericht Hamburg-Altona verhängt zudem eine Geldstrafe von 100.000 Euro
JAHRHUNDERTFOUL: Im August 1981 sorgt der Bremer Norbert Siegmann für das wohl übelste Foul der Bundesliga-Geschichte. Das Opfer: Ewald Lienen (links im Bild)
Achtung: Nichts für schwache Nerven! Der damalige Bielefelder Lienen trägt von dem Foul eine 20 Zentimeter lange Fleischwunde davon. Die längste Wunde der Bundesliga hat ein Nachspiel
Der Fall endet vor Gericht. Lienen wirft dem Bremer Trainer Otto Rehagel vor, Siegmann angestachelt zu haben. Das Verfahren wird jedoch eingestellt
FOLGENSCHWERES FOUL: Nur vier Jahre später kommt es zum nächsten Horror-Foul. Bayerns Klaus Augenthaler senst Bremens Rudi Völler dermaßen hart um, dass dieser lange ausfällt
Völler ist zu diesem Zeitpunkt wohl der beste deutsche Stürmer, sein Ausfall von fünf Monaten ist also auch für die DFB-Elf bitter. 1986 kann er allerdings frisch genesen zur WM nach Mexiko fahren. Zusammen mit Augenthaler
BVB-"FANS": Anhänger von Borussia Dortmund sorgen für gleich zwei Eklats. Zunächst sorgen sie mit Beleidigungen gegen Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp für Unverständnis
Noch härter greifen sie dann im Februar 2017 RB Leipzig und deren damaligen Sportdirektor Ralf Rangnick an. Der traurige Höhepunkt: Ein Plakat mit der Aufschrift: "Burnout Ralle: Häng dich auf!"
TRAPATTONIS WUTREDE: Wer kennt sie nicht? Am 10. März 1998 beschert Giovanni Trapattoni als Trainer des FC Bayern der Bundesliga eine der legendärsten Pressekonferenzen aller Zeiten
Der Italiener redet sich in seinem gebrochenen Deutsch komplett in Rage. Besonders bekannte Ausschnitte: Was erlauben Strunz? Die waren schwach wie eine Flasche leer. Ich habe fertig!
GOLFBALL-EKLAT: Oliver Kahn war einer der besten Torhüter aller Zeiten. Als im April 2000 in Freiburg ein Golfball auf den Platz geworfen wird, hat er allerdings keine Chance, diesen kommen zu sehen
Das ungewöhnliche Wurfgeschoss trifft Kahn am Kopf. Der Titan wird mit zwei Stichen an der Schläfe genäht. Fußball-Deutschland schimpft auf einen 16-jährigen "Golfball-Attentäter"
KOKAIN-SKANDAL: Im Juli 2000 beschließt der DFB, dass Christoph Daum (li.) zum 1. Juni 2001 neuer Bundestrainer werden soll. Ende September kündigt Daum an, zeitnah seinen Vertrag beim DFB unterschreiben zu wollen
Anfang Oktober kritisiert Bayern-Manager Uli Hoeneß die Entscheidung des DFB in der "Münchner Abendzeitung". Es fällt das Zitat des "verschnupften Daum". Daraufhin schaltet Daum seinen Anwalt ein, kündigt Strafanzeige gegen Hoeneß wegen Verleumdung und übler Nachrede an
Einige Tage später fordert Bayerns Vize-Präsident Fritz Scherer eine Haaranalyse von Daum. Nach einigem Hin und Her stimmt der Trainer von Bayer Leverkusen zu. "Ich tue das, weil ich ein absolut reines Gewissen habe", so die bis heute unvergessenen Worte
Zwei Wochen später erhält Daum das positive Ergebnis. Unmittelbar im Anschluss bittet er Bayer um die sofortige Entbindung von seinen Aufgaben. Auch die anvisierte Karriere als Bundestrainer ist vorbei
VORGETÄUSCHTE VERLETZUNG: Im Herbst 1998 unterläuft Otto Rehhagel ein folgenschwerer Fehler. Im Spiel des 1. FC Kaiserslautern gegen den VfL Bochum wechselt der Trainer des Meisters mit dem Nigerianer Pascal Ojigwe kurz vor der Pause einen Nicht-Europäer ein
Durch den Wechsel stehen vier Nicht-Europäer für die Lauterer auf dem Feld, erlaubt sind aber nur drei. Nachdem "König Otto" vom Vizepräsidenten auf den Fauxpas aufmerksam gemacht wird, ruft er den Ägypter Hany Ramzy zu sich und erklärt, weshalb er ihn gleich auswechseln müsse
Was dann folgt, ist Slapstick pur: Ramzy läuft wieder auf das Spielfeld zurück und fängt nur wenige Augenblicke später zu humpeln an. Der vorgetäuschte Wechsel hilft nix, die Bochumer hatten es sofort gemerkt
Das Spiel verliert der FCK dann noch nach 2:0-Führung, weshalb Bochum auf einen Einspruch verzichtet
KUNG-FU-KAHN: Im April 1999 brennen Oliver Kahn gleich mehrfach die Sicherungen durch. Im Spiel seiner Bayern gegen den BVB wird er von Heiko Herrlich nach einer Flanke fast ins Tor geschubst. Daraufhin fängt er an, an Herrlichs Hals zu knabbern
Im Laufe des Spiels toppt Kahn diese Aktion sogar noch. Als Stéphane Chapuisat auf ihn zustürmt, springt ihm Kahn mit Ball in der Hand in Kung-Fu-Manier entgegen. Konsequenzen haben die Aktionen keine
KUNG-FU-WIESE: Im Nordderby im Mai 2008 avanciert Werders Keeper Tim Wiese zum Kampfsportler. Mit dem gestreckten Bein trifft er Hamburgs Ivica Olica an der Schulter - und sieht nur die Gelbe Karte. Für TV-Experte Franz Beckenbauer "fast schon ein Mordversuch"
HUNDEBISS: Im September 1969 stürmen beim Revierderby Schalke-Fans nach dem 1:0 ihrer Mannschaft das Spielfeld. Daraufhin lassen die Dortmunder Ordner ihre Hunde von der Leine
Einer beißt Schalke-Spieler Friedel Rausch in den Hintern, auch ein Teamkollege wird erwischt. Die Narbe konnte man Jahre später noch sehen, erklärte der inzwischen verstorbene Rausch
PFOSTENBRUCH: Am 27. Spieltag der Bundesliga-Saison 1970/71 steht es kurz vor Ende der Partie von Gladbach gegen Werder 1:1 – zu wenig für die Borussia im Meisterschaftsrennen. Da bricht wenige Minuten vor dem Ende plötzlich der Torpfosten
Während die Bremer versuchen, den Pfosten wieder aufzustellen, tuen die Gladbacher nichts. Sie hoffen auf ein Wiederholungsspiel und die neue Möglichkeit auf drei Punkte. Das Sportgericht wertet das Spiel im Anschluss allerdings mit 2:0 für Bremen. Die Borussia wird trotzdem Meister
MÖLLER-SCHWALBE: Sie gilt als die Mutter aller Schwalben. In der Saison 1994/1995 hebt Andreas Möller beim Spiel seines BVB gegen den Karlsruher SC auf besonders plumpe Weise ab. Der Schiedsrichter fällt auf die Täuschung rein und pfeift Elfmeter, den Michael Zorc zum Ausgleich verwandelt
Der BVB dreht die Partie noch und legt damit den Grundstein für die später Meisterschaft. "Das war eine Schutzschwalbe. Ich dachte, dass Dirk Schuster mich voll umhauen würde", rechtfertigt sich Möller nach dem Spiel
Der DFB sperrt Möller für zwei Spiele und brummt ihm 10.000 D-Mark Geldstrafe auf. Möller ist bis heute der einzige Bundesliga-Spieler, der für eine Schwalbe gesperrt wurde
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@Imago
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