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Borussia Dortmund: Chronik der letzten 15 Jahre

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28. NOVEMBER 1999: Die Klub-Mitglieder votieren auf einer Mitgliederversammlung für eine Umwandlung des Vereins in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) - die Grundlage für den geplanten Börsengang. Präsident Gerd Niebaum will neue Einnahmequellen generieren und mit dem BVB dem Vorbild Manchester United nacheifern
20. Mai 2000: Sportlich wendet der BVB in der folgenden Saison gerade so den Abstieg ab. Nachdem der BVB fünf Spieltage vor Schluss nur einen Punkt vor den Abstiegsplätzen steht, übernimmt Trainerlegende Udo Lattek. Mit Assistent Matthias Sammer rettet er den BVB durch einen 3:0-Sieg gegen Hertha BSC am letzten Spieltag vor dem Abstieg
31. OKTOBER 2000: Borussia Dortmund geht als erster deutscher Verein an die Börse. Allerdings zu einem ungünstigen Zeitpunkt: Der Boom der "New Economy" ist vorbei. Dennoch nimmt der Verein mehr als 140 Millionen Euro ein. Zwischenzeitlich fällt der Aktienkurs auf das Allzeittief von 84 Cent, 2013 steht das Jahreshoch bei 3,72 Euro
MAI 2002: Mit den kostspieligen Neueinkäufen Marcio Amoroso (22 Millionen), Jan Koller (13 Millionen) und Ewerton (7 Millionen) holt der BVB unter Trainer Sammer die sechste Meisterschaft. Zudem erreicht die Borussia das UEFA-Pokal-Finale - verliert dort aber mit  2:3 gegen Feyenoord Rotterdam
30. DEZEMBER 2002: Der Verein verkauft seine 75-prozentige Beteiligung am Westfalenstadion an den Immobilienfonds Molsiris und erhält dafür mehr als 75 Millionen Euro
27. AUGUST 2003: Der BVB verpasst im Elfmeterschießen gegen den FC Brügge die Qualifikation für die finanziell so wichtige Champions League
SEPTEMBER BIS DEZEMBER 2003: Erste Medienberichte über das fragwürdige Finanzgebaren der Dortmunder erscheinen im "SPIEGEL" und "Focus". "Süddeutsche Zeitung" und "kicker" enthüllen zudem einen massiven Fehlbetrag und Bilanztricks. Niebaum und Manager Michael Meier weisen auf einer Pressekonferenz alle Vorwürfe zurück
27. FEBRUAR 2004: Der BVB muss seine Halbjahresbilanz veröffentlichen und ein Minus von 29,4 Millionen Euro zugeben
22. APRIL 2004: Dortmund verpasst die Qualifikation für den UEFA-Cup und damit auch die Chance auf weitere Einnahmen. Auch der Umweg über den UI-Cup misslingt später ebenso
19. JUNI 2004: Die Namensrechte am Westfalenstadion werden für fünf Millionen Euro verkauft. Zudem verpfändet der BVB die Transferrechte an zunächst fünf Spielern. Später wird bekannt, dass unter anderem auch die Rechte von Tomas Rosicky (Foto) als Gegenleistung für eine 15-Millionen-Euro-Geldspritze des Grevener Bauunternehmers Sahle abgetreten werden
14. AUGUST 2004: Mehrere Spieler erklären, ihr Juli-Gehalt stehe noch immer aus. Auch Trainer Bert van Marwijk (Foto) berichtet, seinen Lohn erst auf mehrmalige Nachfrage erhalten zu haben
8. OKTOBER 2004: Auf der Bilanzpressekonferenz gibt der Verein einen Verlust von 67,7 Millionen Euro bekannt. Der Schuldenstand beträgt 118,8 Millionen Euro. Eine Woche später wird Niebaum zum Rücktritt gedrängt. Sein Nachfolger Reinhard Rauball (Foto) erklärt, die Zukunft des Vereins stehe auf Messers Schneide
14. NOVEMBER 2004: Bei der Jahreshauptversammlung kommt es zur Abrechnung mit Niebaum und Meier. Dennoch werden beide entlastet. Gleiches passiert auf der Aktionärsversammlung zwei Tage später
15. FEBRUAR 2005: Hans-Joachim Watzke wird neuer Geschäftsführer der KGaA. Zwei Tage später gibt der Klub auf einer Pressekonferenz zu, dass bei einer Ablehnung des Sanierungskonzepts der Verein insolvent gehen wird
FEBRUAR UND MÄRZ 2005: Erste Einigungen mit Gläubigern auf Stundung der Schulden. Am 14. März kommt es in Düsseldorf dann zum Showdown. Die Anleger des Molsiris-Stadionfonds stimmen nach mehrstündiger Verhandlung für den Rettungsplan. Damit ist die Insolvenz des Vereins abgewendet
22. MÄRZ 2005: Michael Meier, der letzte Amtsträger der alten Führungsriege, verlässt den Verein. Sein Vertrag endet nach 15 Jahren zum 30. Juni 2005
JUNI 2005 BIS MAI 2008: Abgesehen vom Abstiegskampf in der Saison 2004/2005 etabliert sich der BVB in den folgenden drei Spielzeiten im Bundesliga-Mittelfeld, verpasst aber angesichts der Abgänge wichtiger Spieler wie Koller (Foto), Christoph Metzelder und Rosicky die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb
1. JULI 2008: Jürgen Klopp wird als neuer Trainer verpflichtet. Der Ex-Mainzer verjüngt die Mannschaft, so dass mit wenigen Ausnahmen alle Stammspieler Anfang zwanzig sind. Dafür holt Sportdirektor Michael Zorc vielversprechende Talente aus internationalen 1. und 2. Ligen
25. NOVEMBER 2008: Watzke gibt auf der Jahreshauptversammlung bekannt, der Verein habe in den vergangenen vier Jahren 122 Millionen Euro Verbindlichkeiten abgebaut. Auch wenn das unglückliche Ausscheiden des BVB aus dem UEFA-Cup schon in der ersten Runde vermutlich 3 bis 4 Millionen Einnahmen koste - man sei "finanziell und sportlich auf dem richtigen Weg“, sagt Watzke
JUNI 2009 bis MAI 2010:  Mit dem Abstiegskandidaten der Vorsaison erreicht der BVB den sechsten Platz, womit der Verein die Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb nur knapp verpasst. In der Folgesaison 2009/10 qualifiziert sich Dortmund mit dem fünften Platz für die Europa League
JANUAR BIS JUNI 2011: Der BVB kommt finanziell immer mehr in sicheres Fahrwasser: Anfang 2011 taxiert Watzke die Schulden des Klubs auf "nur noch" 56 Millionen Euro. Vor allem aber: Die Bundesliga-Saison wird gekrönt mit der Meisterschaft - und einem neuen Dauerkarten-Rekord mit 50.675 verkauften Tickets
JUNI 2012: Die Borussia krönt seine Entwicklung mit der zweiten Meisterschaft in Folge und dem Double. Mit 81 Punkten wird zudem ein neuer Punkterekord aufgestellt, mit 25 Saisonsiegen der bisherige Allzeitrekord der FC Bayern aus der Saison 1972/1973) eingestellt. Und: Dortmund bleibt mit 28 Spielen in Serie am längsten innerhalb einer Spielzeit ungeschlagen.
MAI 2013: Nach starkem Saisonbeginn muss sich der BVB im Titelkampf diesmal den Bayern beugen. Immerhin qualifizieren sich Klopps Mannen erneut für die Champions League. Im deutschen Finale der Königsklasse in Wembley haben die Münchner am Ende ebenfalls knapp die Nase vorn
MAI 2014: Und abermals bleibt nur die Vizemeisterschaft. Etwa auch, weil mit Mario Götze einer der bisherigen Leistungsträger ausgerechnet zum Erzrivalen an die Isar gewechselt ist?
21. AUGUST 2014: Das Handelsblatt berichtet, der BVB blase zum finanziellen Großangriff  auf die Bayern. Eine Kapitalerhöhung soll 110 Millionen Euro in die Kasse spülen
Die Dortmunder wollen damit auch verhindern, dass nach Mario Götze und Robert Lewandowski weitere Spieler nach München wechseln. Zum Vergleich Dortmund gibt bislang jährlich 75 Millionen Euro für Spieler aus, die Bayern mit 144 Millionen das Doppelte
FEBRUAR 2015: Finanziell konsolidiert, dafür nun aber sportlich am Rande des Abgrunds: Umso bemerkenswerter, dass es für die Borussia in dieser Saison unfassbar schlecht läuft, das Team um Topspieler wie Henrikh Mkhitaryan gegen den Abstieg kämpft
Borussia Dortmund: Chronik der letzten 15 Jahre
28. NOVEMBER 1999: Die Klub-Mitglieder votieren auf einer Mitgliederversammlung für eine Umwandlung des Vereins in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) - die Grundlage für den geplanten Börsengang. Präsident Gerd Niebaum will neue Einnahmequellen generieren und mit dem BVB dem Vorbild Manchester United nacheifern
@Getty Images