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Der Umbruch im BVB-Kader seit Lucien Favre

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Dortmund vor einem Jahr, Schauplatz Signal Iduna Park. Am 27.01.2018 empfängt der BVB den SC Freiburg. Peter Stöger (r.) soll die Saison der Schwarz-Gelben nach dem Missverständnis Peter Bosz noch retten
Lange Zeit sieht es so aus, als würde Stöger, der am 15. Spieltag übernommen hatte, die erste Niederlage seiner Amtszeit hinnehmen müssen - bis Jeremy Toljan kommt. 90. Minute. Flanke von Andriy Yarmolenko, der Ball gelangt zum Rechtsverteidiger. Das 2:2.
Zwölf Monate später sind nicht nur Vorlagengeber und Torschütze Geschichte. Auch auf der Trainerbank hat mit Lucien Favre längst ein anderer Platz genommen. Vom 18-Mann-Kader, den Stöger gegen Freiburg aufgeboten hatte, tragen am Tag nach dem Deadline Day 2019 nur noch acht Spieler Schwarz-Gelb
Shinji Kagawa, damals Torschütze zum 1:0 und Toljan schlossen sich kurz vor Transferschluss auf Leihbasis Besiktas Istanbul (Kagawa) und Celtic Glasgow an. Insgesamt fünf Akteure gaben die Dortmunder im Winter-Transferfenster ab
Einen "sportlichen Neustart" hatte BVB-Sportdirektor Michael Zorc für diese Saison angekündigt - und Wort gehalten. Im Sommer begann der verspätete Frühjahrs-Putz und dehnte sich bis in den Winter aus. Großreinemachen im Kader war angesagt. SPORT1 zeigt, wer Teil des Dortmunder Umbruchs war
MICHY BATSHUAYI war in der vergangenen Rückrunde als Ersatz für Pierre-Emerick Aubameyang gekommen und hatte überzeugt. Neun Tore in 14 Pflichtspielen lautete seine Bilanz
Problem: Der Belgier war lediglich ausgeliehen und verletzte sich am Ende seiner Zeit beim BVB auch noch. Der Stürmer kehrte im Sommer zum FC Chelsea zurück, wurde im Anschluss an den FC Valencia verliehen, wo er aber nicht mehr gebraucht wurde. Am Deadline Day schloss er sich nun Crystal Palace an
In der Premier League ist auch ANDRIY YARMOLENKO gelandet. Für 20 Millionen Euro wechselte der Ukrainer im Sommer zu West Ham United. Bitter: Der Torschütze des schnellsten Treffers in der Geschichte der ukrainischen Nationalmannschaft fällt seit geraumer Zeit wegen eines Achillessehnenrisses aus
Besser läuft es für den Griechen SOKRATIS. Der ehemalige Abwehrchef des BVB schloss sich für 16 Millionen Euro dem FC Arsenal an. Nachdem er zwischenzeitlich verletzt fehlte, ist der Innenverteidiger aktuell Stammspieler
Sein Glück auf der Insel suchte auch der bis heute teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte. Für 30 Millionen kam ANDRE SCHÜRRLE nach Dortmund, nun ist er bis zum Sommer 2020 an den FC Fulham verliehen, wo er in 21 Ligaspielen immerhin schon sechs Mal traf
Auch MIKEL MERINO verdingte sich zwischenzeitlich im Vereinigten Königreich. Nachdem ihm beim BVB der Durchbruch nicht gelang, wurde der Mittelfeldspieler inklusive Kaufoption an Newcastle United verliehen. Nach überzeugenden Leistungen zogen die Magpies die 7-Milionen-Euro-Option - und verkauften ihn direkt gewinnbringend (12 Millionen) weiter in die spanische Heimat zu Real Sociedad
Derweil hat FELIX PASSLACK seinen Marktwert nicht unbedingt gesteigert. Der 20-Jährige ging im Sommer auf Leihbasis zu Norwich City in die zweite englische Liga, kam dort im Liga-Alltag aber noch keine Minute zum Einsatz. Der Rechtsverteidiger durchlebt derzeit ein Karrieretief
Besser läuft es für ERIK DURM. Der Weltmeister von 2014 wechselte ablösefrei zu Huddersfield Town in die Premier League und kam dort regelmäßig zum Einsatz. Seit der Entlassung von Trainer David Wagner saß er allerdings zwei Mal in Folge 90 Minuten auf der Bank
Darüber wäre JEREMY TOLJAN wahrscheinlich schon froh gewesen. Erst einmal stand er in der Hinrunde der Bundesliga überhaupt im Kader. Nun also die Leihe zu Celtic, dem aktuellen Tabellenführer der Scottish Premiership
Ein Leidensgenosse Toljans war Stürmer ALEXANDER ISAK. Als neuer Ibrahimovic gefeiert, wechselte er im Januar 2017 nach Dortmund. Nach enttäuschenden 13 Einsätzen für die erste Mannschaft, wird er zwei Jahre später nun zu Willem II in die Niederlande verliehen
Weit größere Fußstapfen beim BVB hat SHINJI KAGAWA hinterlassen. Da seine Einsatzzeiten unter Favre auf ein Minimum zusammenschrumpften, erteilte ihm der BVB die Freigabe. Auch Hannover 96 machte sich Hoffnung auf eine Leihe, der Japaner entschied sich allerdings für Besiktas Istanbul
Doch nicht alle Spieler, die den BVB verließen, zog es ins Ausland. Auch die Bundesliga durfte sich über das eine oder andere vielversprechende Überbleibsel von Dortmunds Kaderzäsur freuen
BVB-Urgestein NURI SAHIN etwa, bis heute der jüngste Bundesliga-Spieler aller Zeiten, suchte noch einmal eine neue Herausforderung bei Werder Bremen, da er in Schwarz-Gelb zu oft hatte auf der Bank Platz nehmen müssen
Auch GONZALO CASTRO wurde nicht mehr in der Form gebraucht, die er sich selbst vorstellte. Der Ex-Nationalspieler, mittlerweile 31 Jahre alt, wechselte vor der Saison zum VfB Stuttgart. Fünf Millionen war er den Schwaben wert, spielt aber eine sehr durchwachsene Saison
SEBASTIAN RODE ist derweil froh, dass er überhaupt mal wieder auf dem Platz stehen darf. Zahlreiche Verletzungen verhinderten, dass er beim BVB wirklich Fuß fassen konnte. Im Winter ging es nun zurück zum Ex-Klub Eintracht Frankfurt, wo er in den ersten beiden Partien zu überzeugen wusste
Eine Etage tiefer ist künftig DZENIS BURNIC unterwegs. Der talentierte defensive Mittelfeldspieler, der für den BVB in der Hinrunde nur in der U23 zum Einsatz kam, schloss sich auf Leihbasis Dynamo Dresden an
Wie Burnic zog es auch Torhüter DOMINIK REIMANN in Liga 2. Ablösefrei wechselte er zu Beginn der Saison zu Holstein Kiel, konnte sich dort bislang aber nicht durchsetzen
Ebenfalls nicht mehr beim BVB zwischen den Pfosten: ROMAN WEIDENFELLER (l.). Die Vereinslegende beendete nach der vergangenen Saison die aktive Karriere. Aktuell ist der 38-Jährige als TV-Experte tätig
Setzt man diesen 16 Abgängen noch die zehn Zugänge rund um Axel Witsel und Paco Alcacer entgegen, hat der BVB seit dem Sommer bereits sage und schreibe 26 Spieler ausgetauscht. Ob das am Ende die Erfolgsformel für den Meistertitel sein wird?
Der Umbruch im BVB-Kader seit Lucien Favre
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@Imago
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