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Pierre-Emerick Aubameyang bei Borussia Dortmund zwischen Genie und Wahnsinn

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Borussia Dortmunds früherer Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang und BVB-Boss Hans-Joachim Watzke geraten verbal aneinander. Nach Sticheleien von Watzke kontert Aubameyang scharf. “Herr Watzke, Sie sind so ein Clown", schreibt der Gabuner bei Twitter und lässt eine indirekte Drohung folgen: “Besser für Sie, wenn ich nie darüber spreche, warum ich wirklich Dortmund verlassen habe”
Was Aubameyang konkret meint, ist unklar. Offenbar haben ihn Watzkes Aussagen aber empfindlich getroffen. Der sagte zuvor in der “Süddeutschen Zeitung”: "Pierre-Emerick Aubameyang, der beim FC Arsenal großartig spielt, wird wahrscheinlich warm ums Herz, wenn er auf sein Konto schaut, aber mittwochs guckt er bei der Champions League regelmäßig nur im Fernsehen zu und ist traurig"
Fakt ist: Bei Aubameyang sitzt der Stachel über das damalige Wechseltheater noch immer tief. Und: Der inzwischen 30-Jährige, der im Januar 2018 für 63,75 Millionen Euro zum FC Arsenal wechselte, war in seiner Dortmunder Zeit selbst nicht gerade pflegeleicht. SPORT1 blickt zurück auf Aubameyangs BVB-Ära zwischen Genie und Wahnsinn
NOVEMBER 2016: Beim Champions-League-Duell gegen Sporting Lissabon sitzt Auba nur auf der Tribüne...
...da er vor dem Rückspiel ohne Freigabe des BVB mit Freunden in einem Privatjet ins Mailänder Hotel Villa Borghi gereist und am nächstem Morgen zu spät zum Treffpunkt seiner Mannschaft erschienen war
Die sportliche Antwort auf die erste Suspendierung: Im darauffolgenden Bundesliga-Spiel schießt der Gabuner Borussia Dortmund mit vier Toren zum 5:2-Sieg beim Hamburger SV
MÄRZ 2017: Beim 6:2-Sieg gegen Leverkusen ist Auba mit einem Doppelpack einer der Sieggaranten. Im Nachgang sorgt aber die Werbe-Frisur seines persönlichen Sponsors Nike für Wirbel. Aubameyang hat sich auf der linken Schläfe das "Swoosh"-Symbol rot in die Haare einfärben lassen. Letztlich kommt er nur mit einem Rüffel davon
An sein Haar lässt Aubameyang ohnehin nur den französischen Promi-Figaro Gerald Lerandy, genannt "Barber Ge", den er sogar ab und zu nach Dortmund einfliegen lässt
Eine weitere Leidenschaft Aubameyangs sind Comic-Helden: Insbesondere Spiderman und Batman. Das berühmte Logo des "Schwarzen Ritters" Batman trägt der Dortmunder hier zur Schau
Auch hier findet sich das Batman-Logo auf dem Heck des Lamborghinis wieder
APRIL 2017: Aubameyang zieht nach seinem Führungstreffer im Derby gegen Schalke (1:1) eine Maske seines Sponsors über und verärgert damit BVB-Ausrüster Puma. Laut Medienangaben soll die Höhe der Geldstrafe zwischen 50.000 und 100.000 Euro liegen
Nike dürfte es gefreut haben: Nachdem Auba vom BVB zu einer Geldstrafe verdonnert wird, taucht erneut ein Foto mit ihm und der umstrittenen Maske auf. Eine Sache ist aber anders als im Revier-Derby. Denn sein Bruder trägt diesmal das ominöse Stück Stoff. Angeblich soll es sich im Nachhinein um eine ältere Aufnahme gehandelt haben
MAI 2017: Aubameyang steht kurz vor einem Wechsel nach China, soll bei Tianjin 20 Millionen Euro pro Jahr verdienen. Allerdings platzt der Transfer in letzter Sekunde - laut "Bild" ein Grund für Aubas "Clown"-Spruch gegen Watzke. Der BVB soll ihm versprochen haben, ihn bei einem Transfer gehen zu lassen. Auba selbst begründete die Absage damals jedoch anders...
"Ja, ich hatte ein Angebot. Aber ich glaube, die Chinesen haben sich schwer getan, dem BVB ein Angebot zu unterbreiten", sagte er der "Welt am Sonntag". "Ich habe auch das Hin und Her beim Wechsel von Anthony Modeste mitbekommen. Ich bin für klare Sachen. Und diese Sache war alles andere als klar, deshalb habe ich sie beiseite gelegt"
Modeste war zuvor nach langen Querelen von Köln nach China gewechselt. Allerdings wäre Aubameyang einem Wechsel nicht abgeneigt gewesen. "Es ist doch normal, dass du darüber nachdenkst, wenn dir so viel Geld angeboten wird. Ich denke, dass jeder Mensch darüber nachdenken würde, wenn er so ein Angebot bekommt"
Der BVB wies die Spekulationen im Sommer zurück und bestritt Verhandlungen mit Tianjin. Der Klub aus der Super League soll laut "Bild" neben dem Jahresgehalt von 20 Mio. auch eine Ablöse von 70 Millionen Euro bei einem Winterwechsel geboten haben Der Stürmer fügte sich letztlich und blieb dem BVB zu Beginn der Saison 2017/18 treu
AUGUST 2017: Auf Instagram kokettiert der BVB-Star mit einem Wechsel zu seinem Ex-Klub AC Mailand. Auf die Fan-Frage, ob er sich eine Rückkehr vorstellen könne, antwortet Aubameyang grinsend: "Ich würde zurückwollen. Aber sie schlafen. Was soll ich tun?" Letztlich zerschlägt sich der Wechsel genauso wie der nach China bzw. zu PSG
Sportlich ist Aubameyang über Jahre hinweg mit seinen Toren Erfolgsgarant beim BVB, die Krönung erlebt er 2017 mit seinem ersten Titel bei der Borussia, dem Pokalsieg
NOVEMBER 2017: Aubameyang dreht auf dem BVB-Gelände einen Werbe-Clip mit YouTube-Star Sean Garnier. Wie die "Bild" berichtet, war dieser Dreh nicht genehmigt. Die Aktion mündet in einer weiteren Suspendierung ...
... denn vor dem Spiel gegen den VfB Stuttgart verspätet sich Aubameyang beim Abschlusstraining um eine halbe Stunde
Dem damaligen Trainer Peter Bosz ist das ein Fehlgriff zu viel: Er wirft Aubameyang aus dem Kader
Was den Wirbel um Aubameyang anheizt: Auch auf dem Platz liefert er nicht mehr so zuverlässig. In der zweiten Hälfte der Hinrunde 2017/18 schießt er nur drei Tore - und auch wenn er trifft, ist damit nicht immer alles gut
Beim denkwürdigen Derby gegen Schalke kassiert er nach einem Foul gegen Amine Harit eine unnötige Gelb-Rote Karte und trägt damit entscheidend dazu bei, dass dem BVB eine 4:0-Führung noch entgleitet (Endstand 4:4)
"Es war einfach schwachsinning, sich da eine Gelb-Rote Karte abzuholen", flucht Keeper Roman Weidenfeller hinterher. Ungewohnt offene Kollegen-Kritik, die unterstreicht, dass es im Verhältnis zwischen Aubameyang und dem Rest des Teams gärt
Bekanntermaßen wächst sich Dortmunds sportliche Krise letztlich so sehr aus, dass Bosz gehen muss und von Peter Stöger ersetzt wird. Doch auch der Neuanfang wird schnell von weiterem Ärger um Aubameyang überschattet
JANUAR 2018: Kurz nach einem Treffen mit Superstar Didier Drogba (M.) begleiten Aubameyangs Vater Pierre Francois (2.v.l.) und Bruder Willy (l.) Pierre-Emerick ins Trainingslager nach Marbella - und checken im Mannschaftshotel ein
Aus Sicht der Teamkollegen ein weitere Tabubruch: Alle anderen Dortmunder reisten wie üblich ohne ihre Familie an, um für die Rückrunde zu schuften. Aubameyangs Familie dagegen kann den Termin zur Urlaubsentspannung nutzen
Die BVB-Bosse nehmen es hin und Aubameyang zu diesem Zeitpunkt noch gegen alle Kritik in Schutz. "Wir müssen auch einmal ein bisschen die Mentalitäten anderer Länder berücksichtigen", verteidigt ihn Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke - und lobt Aubameyang als "totalen Profi"
Zwei Tage später läuft das Fass dann doch über - weil Aubameyang sich eben doch nicht mehr konsequent wie ein Profi verhält. Etwa, weil er die Lust am BVB verloren hat und seinen Abgang provozieren will?
Aubameyangs Vater lässt in dieser Hinsicht aufhorchen. Kurz vor der Suspendierung seines Sohns verkündet er Abwanderungsgedanken - im Zusammenhang mit einem anderen Aufreger
Am Morgen vor seiner Suspendierung erhebt Pierre-Emerick Aubameyang via Instagram Rassismus-Vorwürfe gegen "kicker"-Reporter Carlo Wild. Der hatte Aubameyangs Eskapaden als "Affenzirkus" bezeichnet. Der interpretierte das als rassistischen Angriff
Aus seiner emotionalen Verbindung zu Afrika hat Aubameyang übrigens nie ein Geheimnis gemacht. Er hat sich den Umriss des Kontinents und Adlerflügel großflächig auf den Rücken tätowieren lassen
"Ich glaube, dass der kleine Affe und seine Familie von hier verschwinden müssen, denn hier kann man nicht mehr leben", wütet Papa Aubameyang darauf auf Instagram - löscht diesen Eintrag aber später wieder
Kurz darauf erfolgt Aubameyangs Wechsel zum FC Arsenal. Batman und Robin sind in Dortmund Geschichte, beim FC Arsenal wird der Gabuner erneut Torjäger vom Dienst. Ärger um Auba gibt es bei den "Gunners" nicht, dafür aber nun wieder mit seinem Ex-Klub Dortmund
Pierre-Emerick Aubameyang bei Borussia Dortmund zwischen Genie und Wahnsinn
Borussia Dortmunds früherer Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang und BVB-Boss Hans-Joachim Watzke geraten verbal aneinander. Nach Sticheleien von Watzke kontert Aubameyang scharf. “Herr Watzke, Sie sind so ein Clown", schreibt der Gabuner bei Twitter und lässt eine indirekte Drohung folgen: “Besser für Sie, wenn ich nie darüber spreche, warum ich wirklich Dortmund verlassen habe”
@Getty Images