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NBA - Die Karriere des Tracy McGrady

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Sein Trikot bleibt ab sofort im Schrank hängen: Tracy McGrady erklärt seinen Rücktritt aus der NBA. "Ich habe 16 Jahre das Spiel gespielt, das ich liebe. Ich hatte eine tolle Zeit", sagt McGrady bei "ESPN". Der einstige Superstar muss sich seinen chronischen Verletzungsproblemen mit nur 34 Jahren beugen. Bei den San Antonio Spurs kann er wenigstens seine schwarze Playoff-Serie noch beenden. SPORT1 blickt auf seine Karriere zurück
Im Jahr 1997 im Hochzeitalter der High-School-Phänomene kommt der schmächtige Teenager mit der großen Explosivität als neunter Pick des NBA-Drafts zu den Toronto Raptors
Dort lernt er zunächst zwei Jahre hinter seinem Cousin dritten Grades. Dirk Nowitzkis heutiger Mitspieler Vince Carter (l.) kümmert sich um den extrem talentierten Guard/Forward
In seinem dritten Jahr 1999/2000 schafft "T-Mac" den Durchbruch als Starter, wird beim Slam Dunk Contest Dritter hinter Steve Francis sowie Carter und führt die Raptors gemeinsam mit "Vinsanity" zum ersten Mal in der Klubgeschichte in die Playoffs. Trotz eines legendären Dunkings über den alternden Patrick Ewing kommt gegen die New York Knicks mit 0:3 das Erstrundenaus
McGrady will aber aus Carters langem Schatten heraustreten. Deshalb wechselt er danach zu den Orlando Magic, die mit ihm und Grant Hill wieder die Spitze der Eastern Conference anstreben. Die Fans in Toronto sind von dem "Verräter" enttäuscht
Weil Hill viel Verletzungspech hat, steigt McGrady zur ersten Option im Angriff auf und wird 2001 zum Most Improved Player der Saison gewählt. Plötzlich ist der Mann mit den verschlafenen Augen selbst ein Superstar
Dank seiner großen Dynamik ist McGrady auch ein starker Verteidiger, der regelmäßig spektakuläre Blocks liefert. Trotzdem ist auch in den Playoffs 2001 gegen Glenn Robinsons Milwaukee Bucks schon in der ersten Runde Endstation
Ein Jahr später wird McGrady eine besondere Ehre zu Teil. Bei seinem zweiten von insgesamt sieben All-Star Games (zwischen 2001 und 2007) darf er mit Legende Michael Jordan (l.) zusammenspielen
Die fränkischen drei Streifen machen McGrady damals mit einem unbefristeten Vertrag zu einer globalen Ikone nach Jordans Vorbild. Für seinen Ausrüster fliegt er sogar am Brandenburger Tor in Berlin vorbei
2002 treten aber erstmals Verletzungsschwierigkeiten auf, die seine Karriere prägen sollen. Rücken- und Knieprobleme machen ihm zu schaffen. Zudem sind die Charlotte Hornets in der ersten Playoff-Runde zu stark
Seine individuell stärksten zwei Saisons liefert T-Mac zwischen 2002 und 2004. Zweimal in Folge holt er sich den Scoring-Titel der Liga. Da kann selbst Kobe Bryant (l.) nicht mithalten. 2003 ist der Flügelspieler mit starken 32,1 Punkten pro Spiel jüngster Titelträger seit der NBA-ABA-Zusammenlegung 1976
Auch in der K.o.-Runde scheint es zu klappen: Mit 3:1 führen die Magic gegen die favorisierten Detroit Pistons. McGrady wittert "endlich den Einzug in die zweite Runde". Dann verliert Orlando jedoch drei Spiele in Folge mit durchschnittlich 20 Zählern Unterschied und ist wieder raus
Für das Nationalteam spielt McGrady nur einmal. Bei den Panamerikameisterschaften 2003 - der Qualifikation für Olympia 2004 - hilft er, den Titel zu holen. Beim Sieg über Puerto Rico fällt er aber vor allem durch eine Rangelei mit Gegenspieler Eddie Casiano auf
Am 10. März 2004 schreibt der damals 24-Jährige aber wieder NBA-Geschichte. Den Washington Wizards schenkt er 62 Punkte ein - nur drei weitere Spieler schaffen dies während seiner Ära. Dem Team gelingen jedoch nur 21 Siege - später wird im Draft Center Dwight Howard gezogen
Sein Schicksal wird jedoch ein anderer Big Man. Am 29. Juni 2004 wird McGrady unter anderem für Steve Francis eingetauscht. Die Houston Rockets und Eigentümer Leslie Alexander erhoffen sich ein dynamisches Duo mit dem chinesischen Riesen Yao Ming
Das ungleiche Gespann wird nach kurzer Anlaufzeit zu Publikumslieblingen auf der ganzen Welt und qualifiziert sich sofort für die Playoffs 2005
Dort wird McGrady zu Shawn "Siggi" Bradleys Albtraum. In Spiel 2 der Serie gegen Nowitzkis und Bradleys Dallas Mavericks dunkt er über den 2,30m Giganten und deutschen Kurzzeit-Nationalspieler. Nur ein Sieg fehlt, um endlich die erste Runde zu überstehen
Es soll aber wieder nicht sein. Nowitzkis Mavs wenden mit drei Siegen das Blatt. Im entscheidenden Duell verfehlt McGrady sechs seiner ersten sieben Würfe und kann die 40-Punkte-Klatsche nicht verhindern
Am Heldenstatus in China kann das nichts ändern. Mit den Basketball-Ikonen kann im Reich der Mitte selbst Mao nicht mehr konkurrieren
Auf dem Court stehen Yao und der Super-Scorer freilich nur noch selten gemeinsam. Immer wieder erwischen beide ihre großen Schwächen. Beim Chinesen sind es meist Fußprobleme. McGrady kämpft neben dem Rücken immer öfter mit Knie- und Schulterverletzungen. Regelmäßig kann er nur mit Schmerzmitteln auflaufen
2007 und 2008 reicht es gegen die Utah Jazz nicht zum Erfolg in einer Playoff-Serie. Dabei macht McGrady im entscheidenden Spiel 2008 sogar 40 Punkte
Es ist bezeichnend, dass die Rockets 2009 ohne die beiden Topstars aus dem Teufelskreis ausbrechen und die zweite K.o.-Runde erreichen
Nach nur 41 Spielen in eineinhalb Jahren ziehen die Rockets im Februar 2010 die Reißleine und schicken McGrady nach New York. Die Explosivität ist aber nach vielen Operationen nicht mehr da. Bei Knicks, Pistons und Atlanta Hawks sinkt der Punkteschnitt auf 5,3 Zähler pro Spiel im April 2012
In China ist er aber nach wie vor gefragt. Im Oktober unterschreibt er für ein Jahr bei den Qingdao Eagles. Schon der Empfang auf dem Flughafen ist gigantisch
Mit 25,0 Punkten, 7,2 Rebounds und 5,1 Assists pro Partie mischt T-Mac die Liga auf und wird zum All-Star gewählt. Dem Team gelingen aber nur acht Siege
Deshalb kann der Altstar im April 2013 noch einmal in die NBA zurückkehren. Als Ergänzungsspieler bei den San Antonio Spurs erlebt der mitlerweile 34-Jährige doch noch ein paar Playoff-Siege. In den verlorenen Finals gegen die Miami Heat darf er zweimal für ein paar Minuten ran und zum Abschluss seinen Frieden mit den Playoffs und der NBA machen. Eine Rückkehr nach China ist trotz Rücktritts nicht ausgeschlossen
NBA - Die Karriere des Tracy McGrady
Sein Trikot bleibt ab sofort im Schrank hängen: Tracy McGrady erklärt seinen Rücktritt aus der NBA. "Ich habe 16 Jahre das Spiel gespielt, das ich liebe. Ich hatte eine tolle Zeit", sagt McGrady bei "ESPN". Der einstige Superstar muss sich seinen chronischen Verletzungsproblemen mit nur 34 Jahren beugen. Bei den San Antonio Spurs kann er wenigstens seine schwarze Playoff-Serie noch beenden. SPORT1 blickt auf seine Karriere zurück
@Getty Images