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Niko Kovac beim FC Bayern München - die Chronik

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Niko Kovac steht vor entscheidenden Spielen beim FC Bayern. Verlaufen die Partien gegen Benfica Lissabon (ab 21 Uhr im LIVETICKER, alle Infos ab 2015 Uhr auch im Fantalk im TV auf SPORT1) und am Wochenende in Bremen nicht nach Wunsch, könnte seine Zeit beim FC Bayern schon zuende gehen. Dabei hatte es so gut angefangen. SPORT1 blickt zurück.
4. JUNI: Vorschusslorbeeren erntet Kovac von Bayern-Präsident Uli Hoeneß bereits weit vor seinem Amtsantritt. "Ich muss ganz ehrlich sagen: Allen Unkenrufen und Schlaumeiern zum Trotz, die uns einen Thomas Tuchel...
...oder wen auch immer als Wunschtrainer einreden wollten: Ich bin mit der Entscheidung des FC Bayern München, Niko Kovac als neuen Trainer zu haben, der glücklichste Mensch der Welt. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit ihm einen Trainer haben, mit dem wir sehr viel Spaß haben werden", sagt Hoeneß in der "AZ".
2. JULI: Kovac wird als neuer Cheftrainer des FC Bayern vorgestellt. Als Nachfolger des überaus erfolgreichen Jupp Heynckes tritt der Kroate zwar in große Fußstapfen - doch an der Säbener Straße ist man sich sicher, dass er sie ausfüllen wird.
27. JULI: Ein gut gelaunter Niko Kovac begrüßt den nachgereisten James Rodriguez auf der  AUDI Summer Tour in Miami. Gut zwei Monate später wird der Kolumbianer nicht mehr gut auf seinen Trainer zu sprechen sein.
7. August: Den neuen Trainer lobt der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge bei "Nitro" für dessen Arbeit. "Niko hat eine spannende, gute Entwicklung hinter sich und wir sind überzeugt von ihm. Es fällt auf, dass er recht hart trainiert. Das Wichtigste ist, er hat unser vollstes Vertrauen und geht mit Feuereifer an den Job heran."
17. AUGUST: Noch bevor die Saison losgeht, spricht Kovac über sein gutes Verhältnis mit den Bayern-Bossen. "Ich bin sicher, dass Hoeneß und Rummenigge einen selbstbewussten Trainer und keinen Jasager wollen“, sagt er in der "Süddeutschen Zeitung".
24. AUGUST: Hoeneß erneuert seine Elogen über den neuen Trainer. Kovac sei "seit sechs Wochen da, aber schon jetzt kann man sagen, dass wir den richtigen Trainer geholt haben. Er hat das Bayern-Gen, und er weiß, was man von ihm erwartet", sagt er bei "Sky".
24. AUGUST: Es ist soweit, die Bayern eröffnen mit einem 3:1-Sieg gegen Hoffenheim die Bundesligasaison. "Ich habe heute rotiert. In den nächsten Wochen wird das weiter der Fall sein", sagt Kovac nach dem Spiel. Eine Aussage, die später in der Saison hinterfragt werden wird.
4. OKTOBER: Bei den Bayern flutscht es nicht mehr, die Sicherheit schwindet. Nach einem 0:3-Heimdebakel gegen Gladbach, der zweiten Niederlage in Folge, lässt eine Hoeneß-Aussage zum ersten Mal aufhorchen: "Am Ende muss er den Kopf hinhalten", sagt der Präsident zur kritisierten Rotation des Cheftrainers.
7. OKTOBER: Die miese Stimmung nach dem Fiasko gegen Gladbach steht Niko Kovac ins Gesicht geschrieben - auch wenn er zusammen mit Hasan Salihamidzic beim Wiesn-Besuch gute Miene zum bösen Spiel machen muss.
Karl-Heinz Rummenigge prostet dem Cheftrainer zu. Öffentliche Rückendeckung für Kovac lässt sich der Bayern-Boss auf dem Oktoberfest aber nicht entlocken.
8. OKTOBER: Auf dem Weg ins Festzelt schweigt Hoeneß noch zu Krise und Kovac. Einen Tag später sagt er dem "Kicker": "Ich werde Niko Kovac verteidigen bis aufs Blut. Bei uns herrscht die totale Ruhe."
11. OKTOBER: Hoeneß und Kovac lassen sich fünf Tage nach dem 0:3-Debakel gegen Gladbach gemeinsam beim Basketball blicken. Das klare Signal des Präsidenten: An Kovac wird nicht gerüttelt. Die beiden sehen die Niederlage der Bayern gegen Anadolu Istanbul. Auch Javi Martinez und Hasan Salihamidzic sind dabei.
19. OKTOBER: Der legendäre Rundumschlag der Bayern-Bosse. In ihrer außerplanmäßig angesetzten Pressekonferenz gehen sie frontal die Medien an und verteidigen die zuvor kritisierten Nationalspieler - wie Manuel Neuer oder Mats Hummels. Bemerkenswert: Weder Rummenigge noch Hoeneß verlieren kaum ein Wort über ihren Cheftrainer, der ebenfalls in der Kritik steht.
Einzig Hasan Salihamidzic äußert sich etwas ausführlicher zum Trainer: "Niko Kovac und ich schätzen uns gegenseitig. Wir müssen uns kein Küsschen geben. Das ist keine Dschungelshow. Die Spieler gehen selbstkritisch mit sich um. Die Arbeit eines ganzen Klubs sofort in Frage zu stellen, geht gar nicht. Ich war entsetzt, wie unverschämt die Kritik war."
21. OKTOBER: Nach dem 3:1-Sieg in Wolfsburg kehrt etwas Ruhe ein. Niklas Süle stellt sich klar hinter Kovac.  "Wir stehen zum Trainer und haben auch in den ersten sieben Spielen zum Trainer gestanden, als der Trainer und wir auch hochgejubelt wurden."
11. NOVEMBER: Showdown in Dortmund. Nach einem hochklassigen Spiel verlieren die Bayern 2:3 - aber Hoeneß springt Kovac zur Seite. "Ich bin heute weniger niedergeschlagen als bei der Niederlage in Gladbach. Unsere Mannschaft ist in einem sehr guten Zustand. Die Mannschaft spielt nicht für den Trainer, sondern für Bayern München und das hat sie eindrucksvoll gemacht."
20. NOVEMBER: In der "ARD" spricht Arjen Robben über seinen Cheftrainer. "Er hat vielleicht ein bisschen weniger Erfahrung und ist noch jung. Du merkst, dass noch viel Spieler in ihm steckt. Das meine ich nicht negativ, ich meine das positiv. Er ist sehr ehrgeizig, wie schon als Spieler. Er arbeitet hart und man muss klar sagen: Trainer vom FC Bayern zu sein, das ist nicht einfach."
24. NOVEMBER: Nach dem peinlichen 3:3 gegen Düsseldorf rückt Hoeneß zum ersten Mal öffentlich von Kovac ab. "Wir müssen uns zusammensetzen, wie es weitergeht. Denn das, was heute passiert ist, ist absolut nicht akzeptabel", sagt er.
Eine Jobgarantie für den Trainer gibt es nur bis zum nächsten Spiel: "Wir spielen am Dienstag gegen Benfica, und da wird unser Trainer sicherlich Niko Kovac sein". Innerhalb von eineinhalb Monaten ist der bedingungslose Rückhalt des Präsidenten für Kovac ("bis aufs Blut") einem sichtbaren Misstrauen gewichen.
25. NOVEMBER: In der "Bild" ist von einer Kabinenrevolte die Rede - und Sandro Wagner klagt an. "Es klappt so vieles momentan nicht. Ich kann da jetzt nicht viel machen, da ich meist auf der Bank sitze. Aber die Verantwortlichen sind so lange im Geschäft - sie wissen, was zu tun ist."
Niko Kovac beim FC Bayern München - die Chronik
Niko Kovac steht vor entscheidenden Spielen beim FC Bayern. Verlaufen die Partien gegen Benfica Lissabon (ab 21 Uhr im LIVETICKER, alle Infos ab 2015 Uhr auch im Fantalk im TV auf SPORT1) und am Wochenende in Bremen nicht nach Wunsch, könnte seine Zeit beim FC Bayern schon zuende gehen. Dabei hatte es so gut angefangen. SPORT1 blickt zurück.
@SPORT1-Grafik: Marc Tirl/Getty Images/Imago/iStock